Die zweite Januarhälfte und der Februar sind jedes Jahr die wichtigsten Monate, um sein aktuelles Insiderwissen um die Branche kräftig zu ergänzen und auf zu frischen. Sei es bei einem hochrangigen Obstbauseminar, bei einer internationalen Fachtagung, den Fachmessen oder die internationale Wissenschaftstagung an einer Universität.
Es ist zwar etwas mühsam, da viele Termine in kurzer Reihenfolge hintereinander statt finden und doch eine stattliche Anzahl von Kilometern ab zu spulen sind, aber es zahlt sich wirklich aus.
Seit Kurzem bin ich wieder am neuesten Stand, wie es z.B. einem Pink Lady-Produzenten wirklich geht, wie in einer Top-Apfelregion die Suche und Auswahl von neuen Sorten sehr professionell vor sich geht oder ob Golden Delicious wirklich schon zum „alten Eisen“ gehört. Das ewige Spiel um die besten Lagen für Apfel oder Wein in der Region gewinnt wieder an Dynamik. Langfristige Themen wie Unterlagen-Forschung und Versuche können sich anscheinend wirklich nur sehr gut situierte Regionen leisten – und sichern sich damit nochmals einen weiteren Technologievorsprung.
Pflanzenschutz, die daraus entstehenden Rückstände und die Abdrift zu Nachbargrundstücken gleichen einem Dampfkessel mit festgebundenem Deckel – wenn nicht gar einem Pulverfass, bei dem die Lunte noch nicht richtig brennt.
Über die Mechanisierung im Obstbau kann man wunderbar nächtelang debattieren – es geht weit darüber hinaus, ob ein Traktor grün oder rot sein muss (Insider wissen, wovon ich rede). Es ist schon spannend, dass von Nord- bis Südeuropa und vom Westen bis zum Osten überall im Zuge von „Precision-Farming“ an Leichtfahrzeugen für Spezialkulturen geforscht wird, selbstverständlich vollautomatisch GPS-gesteuert inklusive. Über das Prototyp-Stadium ist noch niemand hinaus gekommen.
Das Fördersystem und seine europaweiten Auswirkungen wurde wiederum aufgehellt. Besonders die Unterschiede zwischen Polen und Südtirol – auch der weitere Verlauf in diesem Bereich ist für die Agrarpolitik wichtig. Hochinteressant war, die wirkliche finanzielle Potenz der Apfelproduzenten in den einzelnen Regionen Europas hinter vorgehaltener Hand aus erster Quelle zu erfahren.
Die Chefin eines weltweit umspannenden Obst- und Gemüsehandelskonzerns ließ ein wenig in ihre strategischen Handkarten blicken und erweiterte damit den Horizont der Europäer. Das Wachstumspotential des Biomarktes aus erster Hand von den am Markt handelnden Personen außer Protokoll mit zu bekommen, war ein Highlight der Sonderklasse.
Alles zusammen bringt eine evaluierte Sicht ins Innenleben der Branche!
Fritz Prem