Kolumn

Corona Kosten

Die Politik hat es weitgehend geschafft, rechtzeitig und konsequent Maßnahmen gegen eine epidemische Ausdehnung von Corona zu setzen. Die Bevölkerung hat weitgehend mit gemacht.

Jetzt ist ein möglichst rasches Hochfahren vom Lockdown in der Wirtschaft und in den Unternehmen das Gebot der Stunde.

Die letzten acht Wochen haben unvorstellbare Summen an Geld gekostet und so manchem Betrieb gehörige wirtschaftliche Probleme gebracht. Trotzdem ist schön langsam daran zu denken, wie die entstandenen Kosten abgearbeitet werden können.

Im Normalfall ist es so, dass entweder der Auftraggeber oder der Nutznießer eines Projektes die Kosten zu tragen hat.

Auftraggeber im weitesten Sinne waren die offiziellen Vertreter des Staates – also wir alle. Also ist wiederum die Politik gefordert.

Frischebranche könnte indirekt ihren Teil beitragen

Wenn man die Kosten nur auf spezielle Steuern umlegen würde („Reichensteuer“) würden soziale Verwerfungen nicht ausbleiben. Wenn der Staat den Kostenberg zum Teil über eine moderate Inflation ab trägt, dann wird dies eher verträglich sein.

Folgende Milchmädchenrechnung könnte funktionieren. Wenn es jedes Jahr 4% an Inflation gibt, dann wäre bei der heutigen Zinslage der Kostenberg in absehbarer Zeit deutlich geschrumpft. Ein passabler Gedanke.

Moderate Inflation

Wie kommt eine Inflation zu Stande? Wen z.B. Produkte und Dienstleistungen jährlich um einen gewissen Prozentsatz teurer werden wie im Jahr zuvor.

Hier könnte die Frischebranche ihren „Beitrag“ leisten. Eine generelle Preiserhöhung von 5-8% für Obst und Gemüse wäre im Sinne der Staatsfinanzen angemessen. Um dieses Projekt der Frischebranche nicht zu gefährden, müsste den Antreibern von Rabattschlachten die destruktive Wirkung ihrer Vorgangsweisen bewusst werden.

Damit wäre vielen geholfen. Die Aktiven in der Wertschöpfungskette könnten damit Vorsorge treffen für zu erwartende Preiserhöhungen in ihrem Bereich bei Betriebsmitteln, Löhnen und benötigten Dienstleistungen.

Insgesamt wäre es auch ein Beitrag der Branche, damit ein oder zwei Prozent zusätzlich vom Haushaltseinkommen der Konsumenten dauerhaft Richtung Frischebranche (höhere Ausgaben für Lebensmittel insgesamt) kommen und bleiben. 

Es ist auch ein gegebener Anlass, um schon länger anstehende Preisanpassungen noch rechtzeitig dorthin nach zu ziehen, wo sie schon seit einiger Zeit sein sollten.

Fritz Prem