Kolumn

Corona – wie eine Fastenzeit

Wenn wir uns die „gefühlte“ wirtschaftliche Situation in unserer Branche in Erinnerung rufen und diese mit den Rohentwürfen der Jahresabschlüsse mehrerer Firmen aus der Branche vergleichen, so klafft dabei doch ein ordentliches Delta auseinander.

Im Firmenbuch sind die Jahresabschlüsse der einzelnen Firmen ja öffentlich ein zu sehen.

Firmen, die ausschließlich auf Gastro, Tourismus und Hotellerie ausgerichtet sind, die hat es schlimm erwischt. Bei Firmen, die ein breiteres Portfolio haben, sieht die Situation doch ein wenig anders aus.

Aus den Rohentwürfen der Jahresabschlüsse ist ersichtlich, dass die staatlichen Corona-Ausgleichszahlungen später, aber doch angekommen sind. Diese staatlichen Ausgleichszahlungen sind vorwiegend zum Abdecken der aus dem Ruder gelaufenen Personalkosten und erstaunlicherweise für Re-Investitionen herangezogen worden. Die Auftragslage der betroffenen Handwerksbetriebe bestätigt dies.

Ein Heilfasten

Es ist zwar noch ein wenig verfrüht, aber dieses eine Corona-Jahr mit all den Lockdowns ist fast so wie eine „Fastenkur“. Unnötiger Ballast ist dahin geschmolzen, sich strategisch auf das Wesentliche zu konzentrieren war ein Gebot der Stunde, ein Besinnen auf die Grundstärken des Unternehmens ist meist heraus gekommen.

Ob diese Fastenkur wie ein wirtschaftliches „Heilfasten“ war, wird man spätestens in einem halben Jahr belastbar einschätzen können. Die Investitionen in die Zukunft werden dann spürbar sein.

Wir könnten unsere Betrachtungen noch breiter auf das vergangene Corona-Jahr und seine Herausforderungen richten. Nur wenige Bereiche unserer Branche haben im letzten Jahr echte Gewinn-Zuwächse erreicht.

Viel interessanter ist es, einen Blick auf die laufende und auch die darauf folgende Saison zu werfen. Damit verbunden ist der Blick in die Planungsunterlagen der Unternehmen, die mit tierischen und pflanzlichen  Produkten aus dem landwirtschaftlichen Bereich handeln.

Spring is in the air...

Sie haben für die kommende und die darauf folgende Saison Wachstumsraten eingeplant, die ich hier besser nicht niederschreibe. Sie spiegeln aber auf breiter Ebene ein Bild an Optimismus wieder.

Aus der Psychologie wissen wir, dass solche Krisen nicht nur im wirtschaftlichen Bereich Festigungen bringen, sondern vor allem auch die Resilienz von Entscheidungsträgern stählen.

Aus Krisen Chancen entwickeln klingt fast schon ein wenig abgelutscht – bestätigt sich aber von Tag zu Tag aufs Neue.

Liegt es am Frühlingsbeginn oder ist es der Blick in die Planungsunterlagen von Firmen in der Branche: Spring is in the air….

 

Fritz Prem