Was will der typische Konsument? Eine hitzige Debatte war entbrannt, bis ein alter Profi in diesem Fach eine Lehrstunde hielt.
Den typischen Konsumenten gibt es nicht.
Es gibt auch nicht den Universal-Biokunden. Jene Biokunden, die sich ausschließlich von Bioprodukten ernähren, die sind eine verschwindende Minderheit. Es gibt aber sehr wohl den Bio-affinen Kunden, der immer öfter ein Produkt aus dem Bio-Angebot kauft.
Der Anteil der Spontankäufer wird immer größer. Dies sind Kunden, die mit dem Vorsatz in das Geschäft kommen, irgend ein Obst zu kaufen. Der Käufer oder die Käuferin entscheidet erst direkt vor dem Obstregal, welches Obst sie kaufen. Eine optische Präsentation im Regal ist in diesem Segment ausschlaggebend.
Der Genießer liebt das gute Essen und sucht ganz besondere, qualitativ hochwertige Lebensmittel.
Motivforscher haben diese Gruppe mit etwa 35% von der Gesamtkundenschicht beziffert. Das Problem ist dabei oft, dass es dafür ausreichend Produkte gibt, die Auslobung des Lebensmittelhandels aber fast ausschließlich die billigsten Produkte ins Bewusstsein stellt.
Mother Care – ein neu-hochdeutscher Begriff. Gemeint ist damit die Sorge einer Mutter, für sein Kind das Beste und sicherste Lebensmittel zu besorgen. Dieser Kundensektor hat sich ganz tief in die Produkte aus dem Biosegment eingegraben. Nicht umsonst sind die Rohstoffe für die Babynahrung fast zur Gänze aus dem Biosektor.
Wie Marktforscher darstellen, ist bei Konsumenten die Konsumhäufigkeit von Obst und Gemüse nach Altersgruppen sehr unterschiedlich.
Kleinkinder und Schulkinder werden von ihren Müttern mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung umsorgt. Dazu gehört selbstverständlich Obst und Gemüse. Im Jugendalter ist Obst und Gemüse out. Mit der Gründung einer eigenen Familie sind wir mit unserem Produkten wieder voll im Rennen. Da ältere Menschen möglichst lange gesund und alt werden wollen, ist unser Produkt wieder die erste Wahl.
Der Snack-Markt wird immer mehr zucker- und salzärmer. Alternativen für Kunden sind dazu im Kommen.
Im Allgemeintrend punktet ein Frischeprodukt wieder stärker gegenüber dem so genannten „denaturierten Futter“. Ein knackiger Apfel, eine saftige Birne oder eine herrlich frische Karotte – gibt es einen besseren Snack?
Die Ausführungen des alten Profis waren spannend. Vor allem deshalb, da viele das Gesagte wissen, aber in der Hitze des Alltagsgeschäftes gedanklich auf die Seite stellen.
Fritz Prem