Die Vorbereitungen für die weltgrößte Fruchthandelsmesse in Berlin sind im Großen und Ganzen erledigt, Feinabstimmungen dazu sind noch bis zur letzten Minute im Gange. Für mich immer wieder ein Erlebnis, wenn ich dabei der Champions-League der Akteure über die Schulter schauen kann.
Es ist faszinierend, wie um einen jährlichen Kristallisationspunkt herum Aktivitäten erfolgen und Kräfte frei gesetzt werden. Von der Stand-Planung bis hin zur grafischen Umsetzung und Inszenierung, von der Logistik bis zur personellen Besetzung der Standbetreuung – vieles davon ist Erfahrung und Routine.
Was mich aber immer wieder besonders bewegt, ist die Vorbereitung für die Erreichung der Ziele, die eine solche Messe bieten kann.
Wenn ich die Erfolgreichsten in der Branche beobachte, so ist ihr Terminkalender für diese Tage wie ein Stundenplan in einer Pflichtschule im Stunden- oder Eineinhalbstundentakt durch getaktet.
Dies vom Frühstück vor dem Messebeginn, über den Messetag hinweg bis zum Abendessen. Eventuell ergibt sich dann noch das eine oder andere gemeinsame Bier an der Theke mit jemanden, von dem man zufällig erfahren hat, dass er jemanden kennt, der etwas weiß. Im schlimmsten Falle auch eine Gelegenheit, um bewusst Gerüchte auf die Umlaufbahn zu schicken.
Ein Messestand ist auch eine Visitenkarte des eigenen Unternehmens für die Wahrnehmung in der Branche. Eigentlich merkt man beinahe im Vorbeigehen, ob dahinter Menschen mit einem Herz fürs Unternehmen oder Personen von einer Personalvermittlung stehen.
Diese Zeit ist wesentlich mehr wie eine Mathe-Schularbeit für Verkäufer und Einkäufer. Es geht eigentlich darum, den Rahmen für für die Saison ab zu stecken.
Innovationen werden bei diesem Event präsentiert, Neuheiten werden auf diesem Marktplatz gesucht.
In diesem Jahr ist die Einweg-Plastikverpackung das große Thema. Das Problem ist bei allen virulent, die wirkliche Lösung wird breiter gesucht und möglicherweise noch nicht im ersten Schritt gefunden.
Ein gesetzliches „Plastiksackerl-Verbot“ ist in Sichtweite, Alternativen müssen sich erst grundsätzlich herauskristallisieren.
Die Karton- und Papierindustrie wird zu erklären haben, warum sie nicht schon bisher wesentlich breiter in der Verpackung von Frischeprodukten vertreten war.
Die Pseudo- und Alternativplastik-Branche wird zu erklären haben, warum bei den neuen Produkten letzten Endes weniger Müll in die Umwelt und in die Weltmeere kommen wird.
Spannende Tage kommen auf uns zu.
Fritz Prem