Ein gesunder Mensch trägt ständig etwa 2 Kilogramm lebensnotwendiges Mikrobiom mit sich herum. Aus einer Studie über das Apfelmikrobiom der TU Graz sehen wir, dass dieses lebensnotwendige Mikrobiom (Bakterien, Pilze, Algen und andere mikroskopisch kleine Lebewesen) ständig durch unser tägliches Essen „gefüttert und gepflegt“ wird.
Wir haben uns eigentlich ein gegenteiliges Verhalten an trainiert: alles was Bakterien, Pilze und andere Kleinstlebewesen sind gehört „nieder-desinfiziert“ und „ausgerottet“!
Zum Glück ist die Natur selbst in diesem Bereich so vital, dass dies dem Menschen nie gelingen wird. Ansonsten hätten wir uns als Menschen indirekt selbst schon „weg-desinfiziert“. Eine gesunde und möglichst große Artenvielfalt im zu uns genommenen Mikrobiom stärkt unsere Gesundheit und Vitalität.
Obst und Gemüse als Glücksbringer
Wenn wir die einzelnen Lebensmittel ansehen, dann sind wir eigentlich als Obst- und Gemüsebranche die großen Glücksbringer für die Gesundheit unserer Kunden und der Konsumenten.
Auf Grund der Tatsache, dass Obst und Gemüse sehr oft unverarbeitet und nicht denaturiert genossen wird, kommt die ganze Bandbreite vom natürlich vorkommenden Mikrobiom auf der Frucht in den Verdauungstrakt und bewirkt dort seine segensreiche Tätigkeit.
Aus dieser Studie kann man erkennen, dass nicht nur auf der Schale, sondern auch im Fruchtfleisch und im Kernhaus eine große Anzahl dieser lebensnotwendigen Mikroorganismen sind.
Mit oder ohne Kernhaus?
Seit Bekanntwerden dieser Studienergebnisse ist bei uns eine Diskussion los gebrochen, ob wir jetzt die Äpfel mit oder ohne Kernhaus verspeisen sollten. Die Studie hat hier eindeutige Erkenntnisse – wertvoller mit Kernhaus.
Wenn wir uns diese Erkenntnisse genauer ansehen, dann kommt eindeutig auch der Produktionsmethode eine große Bedeutung zu. Äpfel, die mit weniger aggressiven Pflanzenschutzmitteln gewachsen sind, haben ein eindeutig reichhaltigeres und vielfältigeres Mikrobiom und sind somit von höherem gesundheitlichen Wert.
In der Diskussion mit der Studien-Erstellerin kommt eines ganz klar heraus. Wer als Kind in einer weniger sterilen und nicht tot-desinfizierten Umgebung aufgewachsen ist, der hat ein wesentlich vielfältigeres Mikrobiom in seinem Körper und ist daher gesünder, vitaler und widerstandsfähiger.
Diese Ausgangssituation „füttern“ und pflegen wir tagtäglich mit unserer Ernährung. Gerade in Zeiten einer Pandemie ist natürliche Gesundheit, Vitalität und Widerstandsfähigkeit eine Trumpfkarte, die wir ungern missen.
Dass Obst und Gemüse gesund sind, haben wir mit dieser Studie wissenschaftlich einmal mehr bestätigt bekommen.
Fritz Prem