Die Gesundheit als Auslobung im Marketing ist bei Obst und Gemüse ein wenig ins Hintertreffen geraten.
Vielmehr haben sich Marketingstrategen auf Motivationsstudien verlassen, die den Spaß-Faktor und die Erlebniswelt mit einem Produkt in den Vordergrund rücken. Diese Experten haben aber übersehen, dass ein Fun-Faktor eine wesentlich kürzere „Halbwertszeit“ hat als so manch andere Motivationen, um Äpfel, Birnen oder Tomaten und Gurken zu kaufen.
Wenn bei einem Obst- oder Gemüseprodukt heute ein bestimmter Fun-Faktor aufgeladen wird, so funktioniert dies relativ gut. Die Erfolgskontrolle der Auftragsgeber ist einigermaßen einfach. So zu sagen schneller Input – schnelles Ergebnis.
Es wird aber über sehen, dass bei diesem Kundenklientel mit dem Spaßfaktor es ist wie bei kleinen Kindern. Wenn sie mit diesem einen Spielzeug am Vormittag gespielt haben, dann ist es am Nachmittag nicht mehr so interessant – ein neues Spielzeug muss her.
Ein perfektes wirtschaftliches Perpetuum Mobile für die Werbe- und Eventbranche.
Gesundheit als indirekter Treiber
Wenn wir die weiteren Ergebnisse der Motivations-Forschung ansehen, so ist Gesundheit als Verkaufsargument auch ein wichtiger Punkt. Leider ist aus der Sozialisierung unserer Gesellschaft immer noch zutiefst verankert: Was nicht gut schmeckt, das muss wahrscheinlich gesund sein…
Erfolgreiche Anbieter von gesunden Lebensmitteln zeigen eher unaufgeregt vor, wie mit diesen ernährungswissenschaftlich gesunden Lebensmitteln eine Erfolgsgeschichte entsteht.
Wir können dies an den Verkaufsstatistiken des Lebensmittelhandels ebenso unaufgeregt nachvollziehen. Die Corona-Pandemie hat das ihre dazu beigetragen – Lebensmittel werden nicht nur nach dem Preis gekauft, sondern auch vermehrt nach dem gesundheitlichen Wert. Die Steigerungsraten bei Bio sind deutlich größer als bei den übrigen Produkten in der gleichen Branche.
Die wissenschaftliche Erklärung
Die Wissenschaft und Forschung liefert dazu unterstützend ihren Beitrag. Wenn an einer breit angelegten wissenschaftlichen Studie festgestellt wird, dass das Mikrobiom an und in einem Apfel (je nach Produktionsweise) sehr vielfältig sein kann, dann ist dies ein Ergebnis für die wissenschaftliche Publikation.
Wenn aber von der gleichen Uni-Professorin erklärt wird, dass ein möglichst vielfältiges Mikrobiom an und in unseren Lebensmitteln gerade der Gesundheit in unserem Verdauungstrakt zuträglich ist, dann hat das Ergebnis eine klare Bedeutung. Ein vielfältiges Mikrobiom in unserem Verdauungstrakt beflügelt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele/Psyche.
Also auf die Gesundheit!
Fritz Prem