Ein Leitsatz aus meiner Zeit in der Unternehmerschule: Ziele, die ich formuliere, werde ich erreichen. Wenn ich meine Ziele niederschreibe, ist die Wahrscheinlichkeit, sie in kürzerer Zeit zu erreichen, um etwa 40% höher.
Es gibt viele Ziele, die für 2021 nach zu justieren oder zu präzisieren sind.
Corona hat in vielen Bereichen Defizite aufgedeckt, auf die wir wahrscheinlich nur über Umwege gekommen wären.
So unter anderem die Arbeits- und Lohnbedingungen in der Fleischindustrie. Plötzlich wird ein soziales Gefüge aufgeweckt, das zu epochalen Veränderungen führen wird. Nicht nur in der Fleischbranche, auch im Obst und Gemüsebereich wird sensibilisiert.
Das Handelsgefüge ist bewusster geworden - die Konzentration im LEH als stationärer Handel und dem gegenüber Internethandelshäuser mit ihrem derzeitigen Umsatzboom. Am Ende des Tages wird der stationäre Handel einplanen müssen, wo er von der Krise profitiert hat und in welchen Geschäftsfeldern er besser die Segel streicht.
Verbraucherwünsche
Wie verändern sich die Verbraucherwünsche? Ist die Krise wirklich nur wie eine Grippe, nach deren Gesundung alles zum Alten zurückkehrt oder wird nichts so sein wie früher? Stimmt nachher die „informelle“ Prioritätenliste von Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Regionalität, Bio und ähnlichen Attributen bei unseren Lebensmitteln noch?
Das Geld wird nicht weniger, es gehört nur nachher jemand anderen, so eine alte Weisheit. Sind unsere Zielgruppen dort mit dabei, wo Geld flüssig ist, damit es nachher zu uns herüber schwappen kann?
Nachhaltigkeit
Der Green Deal, Farm to Fork, Umweltverträglichkeit, Kreislaufdenken und Nachhaltigkeit werden uns wesentlich stärker fordern, als uns lieb ist. Oder sie werden zumindest in unserem persönlichen Johari-Fenster einiges verschieben. Wir werden bisher gewohnte „heilige Kühe“ schlachten um Neues zu formen.
Diese Entwicklung wird auch bei Obst und Gemüse stattfinden. Die Entwicklung um Plastik-Verpackung, um Lebensmittelverschwendung, um Logistik (und Verkehr insgesamt), naturnahe Produktion und Billigstprodukte, ein Kampf um Marktanteile um jeden Preis und eine lange Liste an Themen, die im Rohentwurf zu dieser Kolumne noch stehen.
Nach all den Planungsarbeiten ist es an der Zeit, sein persönliches Umfeld zu betrachten. Die eigenen Ernährungsgewohnheiten, die geistige und körperliche Beweglichkeit, die Fähigkeit zur Kreativität und Resilienz, einfach um selbst gesund zu bleiben – dies wünsche ich Ihnen für 2021 ganz besonders!
Fritz Prem