Wir haben durch Corona, Ukraine-Krieg, Inflation und einiger weiterer Probleme Kostensteigerungen in unseren Kalkulationen, die an den nach gelagerten Kunden weiter gegeben werden müssen. Der Konsum stagniert.
Ein gestiegener Preis wird nicht sofort von den Kunden akzeptiert. Diese reagieren sehr oft mit Kaufverweigerung. Besonders spüren dies derzeit die Baubranche und verschiedene Dienstleister.
Genau genommen sind aber alle Sparten betroffen.
Es geht also darum, welche Maßnahmen gesetzt werden, damit möglichst rasch eine Konsumsteigerung auf zumindest das vorherige Niveau stattfindet.
Da ist zu aller erst die Frage des Preises. Wann wird der Preis an den Kunden möglichst realistisch an das tatsächlich notwendige Niveau angepasst und wann verschwinden Krisen bedingte Übergewinne wieder aus den Kalkulationen. Ein marktrelevanter Preis normalisiert den Mengenabsatz.
Angebot und Nachfrage sind auch im Wissen jener ein Schlüssel, die ihre Beurteilung um den Markt nur aus Lehrbüchern bezogen haben. Somit ist das Auflösen künstlicher Engpässe (um den Preis nach oben zu treiben) ein wesentlicher Schritt zur Normalisierung der Nachfrage.
Diese Spielregeln sind allen Beteiligten bekannt. Wo es schon ein wenig differenzierter wird, sind Veränderungen der Konsumgewohnheiten durch voran gegangene Krisenzeiten.
Was ist zu tun, wenn Konsumenten weniger Obst kaufen, weil es im Durchschnitt gefühlt teurer geworden ist wie alternative Lebensmittel?
Wir könnten hier noch über mehrere Beispiele philosophieren. Bei all den Diskussionen kommt meist sehr genau heraus, was zu tun sei. Woran es aber oft scheitert, ist die Frage, wer tut es.
Wer greift an die eine oder andere wichtige Stellschraube, die meist mit Arbeit, Stress und auch dem Einsatz finanzieller Mittel verbunden ist – um den Konsum zu steigern.
Die meisten Stufen in der Wertschöpfungskette verlassen sich darauf, dass es doch wohl der andere machen wird, da er ja auch davon profitiert. Selbst möchte man sein bisheriges Geschäft möglichst ohne Zusatzaufwand wie bisher weiter betreiben.
Dann wird möglicherweise noch die Politik gefordert, damit man es nicht selbst machen muss.
Man schaut sich dann am Ende der Saison die Verbraucherstatistiken an und hat es immer schon gewusst, dass sich der Konsum nicht gesteigert hat.
Als Verursacher des nicht gestiegenen Konsums werden dann die „anderen“ dargestellt – weil sie nichts dagegen getan haben. Und schon ist man diesmal selbst wieder fein aus dem Schneider.
Fritz Prem