Kolumn

Krisengipfel zum Thema Lebensmittelpreise

Anfang der Woche gab es im österreichischen Sozialministerium unter Teilnahme vom Vizekanzler, über Sozial-, Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Arbeitsministerium sowie Vertretern des Handelsverbandes und der Lebensmittelindustrie, den Arbeitnehmervertretern sowie Gewerkschaft und Kammern einen Krisengipfel zum Thema Teuerung bei Lebensmitteln.

Ehrlicherweise muss man festhalten, dass die Lebensmittelpreise im Vergleich zum Vorjahr generell um etwa 12 – 14 Prozent gestiegen sind. Schlimm für jene, die jeden Euro umdrehen müssen, damit sie ihren täglichen Bedarf decken können.

Die Energiekosten sind allein im letzten Jahr prozentual um ein vielfaches vom Preisanstieg bei den Lebensmitteln angewachsen und haben den Energiekonzernen nie da gewesene Gewinne gebracht.

Die Löhne und Gehälter sind um knapp 10% gestiegen. Eine allgemeine Inflationsrate von ebenfalls etwa 10% sind Realität.

Dass durch all diese Umstände auch Lebensmittel um diesen Prozentsatz teurer werden, ist logisch. Es ist aber auch so, dass die weltweit agierenden Lebensmittelkonzerne im letzten Jahr ebenso ganz ordentliche Gewinne ins Trockene gebracht haben.

Dass wir aus dem Frische-Bereich gerade jetzt mit ins Schaufenster gestellt werden, ist nicht fair.

Konsumentenvertreter werfen der Politik gerade vor, dass sie gegen Preissteigerungen untätig oder unfähig seien und dass sie mit ihrer Gießkannen-Politik bei Teuerungsabgeltungen keine Effekte gegen die Teuerung erzielt hätten. In gewisser Weise ist es richtig. Dass aber wir allein als Lebensmittelbranche dafür geprügelt werden, ist nicht richtig und zeugt vom engen Horizont der Kritiker.

Wir müssen aber auch die Frage zulassen, wo wir selbst einen Beitrag geleistet haben, dass wir bei diesem Krisengespräch auf höchster Ebene mit auf der Anklagebank sitzen.

Wir haben mit Sicherheit oft genug und überall erzählt, dass wir im Lebensmittelbereich mit Teuerungen bei den Betriebskosten kämpfen. Dies aber wahrscheinlich zu wenig zielgerichtet.

Unsere Kunden haben es oft genug von unseren Verkäufern gehört. Aber in solchen Situationen ist sich in der Wertschöpfungskette eben jeder selbst der Nächste.

So könnte ein Ergebnis des Krisengipfels (ähnlich wie beim Spritpreisrechner der billigste Treibstoff erhoben wird) auch eine App entstehen, wo es die billigsten Äpfel oder Kartoffel gibt.

Zusammenfassung aus allem: wenn nicht professionell vor gebaut wird, dann  wird der Kuchen für alle kleiner.


Fritz Prem