Kolumn

Land schafft Leben

Holen wir doch ein „Best Practice“ Beispiel vor den Vorhang. Ein Bio-Bergbauer mit einem enorm feinen Gefühl für wirtschaftliche Entwicklungen, hoher Intelligenz und einem ordentlichen Paket an Sendungsbewußtsein hat den Verein „Land schafft Leben“ gegründet, um unabhängig Konsumenten über die Qualität von Lebensmitteln und deren Wirkung auf das menschliche Wohlbefinden zu informieren.

Mittlerweile ist auf dieser Plattform eine sehr hohe Professionalität in der Kommunikation mit den Konsumenten da. Die große Stärke dieser Plattform ist, dass die Stakeholder direkt aus der Lebensmittelproduktion kommen und sich ein sehr professionelles Marketing dazu geholt haben. Dies nicht umgekehrt, wie es bei vielen Markenprodukten der Fall ist, wo sich das Marketing eine „heile Welt“ aus der Lebensmittelproduktion herbei holt.

Die große Stärke dieser Plattform ist, dass sie unabhängig darüber berichten kann, was in der Lebensmittelproduktion gut läuft und auch ganz ungeschönt in ihren Informationsveranstaltungen und Filmen, Pflichtschulunterlagen und Podcasts darstellt, was nicht ganz richtig läuft. Wie zB. das Spannungsfeld Nutztierhaltung und Tierwohl abläuft.

Nicht umsonst wurden sie mit ihren Podcast-Serien zwei Jahre hintereinander „Podcast des Jahres“, noch weit vor den berühmtesten Influencern des Landes. Interessant die Informationen von A (wie Apfel) bis Z (wie Zwiebel). 

Wenn man dem Chef dieser Plattform bei einem seiner mitreißenden Vorträge zuhören kann, so ist dies ein Erlebnis der Sonderklasse. Wenn er darstellt, dass in den Kühlschränken vieler Bauern Billigst-Lebensmittel und Aktionsartikel drinnen sind, während sie sich am Biertisch über die niedrigen Agrarpreise beschweren. Wenn er weiters darstellt, dass derzeit in Österreich 12% vom privaten Haushaltseinkommen für Lebensmittel ausgegeben werden und eine allgemeine Preissteigerung bei Lebensmittel von etwa 15% den Anteil am Haushaltseinkommen nicht wesentlich erhöht, da mit der Preissteigerung wahrscheinlich weniger weg geworfen wird.

Geht es uns wirklich schlechter als vor einigen Jahren? Nach eingehenden Diskussion kommt man doch zur Erkenntnis – es ist uns noch nie so gut gegangen wie heute!

Wenn es uns in Zukunft schlechter gehen sollte, dann verursacht dies die Gesellschaft selbst – siehe Klimawandel.

Was mir an dieser Plattform so gefällt: eine unabhängige und sachlich sehr profunde und hoch professionelle Information über unsere Lebensmittel. Mit starken regionalen Wurzeln und durch ihre Offenheit bei fast allen Konsumenten im ganzen Land geschätzt.


Fritz Prem