Kolumn

Monokulturen -

Wo hören in der Pflanzenproduktion Mischkulturen auf und wann beginnen Monokulturen?

Die Debatte darüber ist uralt. Aber sehen wir uns die Entwicklung dazu an drei Kulturen an: Banane, Palmkernöl und neuerdings Avocado.

Die Banane scheint den Turnaround im Image zu schaffen, Palmkernöl ist beim Image gerade so richtig im Schmuddel-Eck angekommen und Avocado nimmt in der Produktion eine Entwicklung, die mit Interesse weiter verfolgt wird.

Banane

Die Banane kam aus Südostasien über Afrika in die Haupt-Exportländer Mittelamerikas. Dort haben sich Investoren der Bananenproduktion angenommen und diese großflächig ausgebaut und in eine High-Tech-Produktion geführt.

Der Werdegang ist interessant. USA und Europa haben bis auf kleine Ausnahmen selbst keine Bananenproduktion. Trotzdem ist in beiden Kontinenten die Banane eine der am häufigst konsumierten Obstarten. Wie kann das in Zeiten der Regionalität sein?

Die dunkle Geschichte der Bananenproduktion lichtet sich zunehmend. Große Konsumentenkreise hinterfragen sehr nachhaltig, ob es hemmungslose Ausbeutung der Plantagenarbeiter, maximaler  Pflanzenschutzmitteleinsatz und unverantwortliche Landnutzung in der Bananenproduktion noch gibt.

Externe Zertifizierungen haben bewirkt, dass der Anteil von Fair Trade und Bio bei Bananen besonders hoch ist.

Palmkernöl

Palmkernöl hat in der Produktion von Lebensmitteln im technologischen Bereich eine gute Stellung. Im Image ist es aber derzeit total unten durch. Viele Konsumenten schauen bewusst auf die Zutatenliste, damit sie Produkte mit Palmkernöl verweigern können.

Dies wird ständig befeuert durch die Bilder, wie rücksichtslos große Investoren die Landnahme für neue Plantagen vorantreiben. Über den Wert wird nicht mehr diskutiert, obwohl Palmkernöl sehr billig her zu stellen ist. Es ist im Empfinden vieler Konsumenten verabscheuungswürdig.

Avocados

Die Produktion von Avocados ist am Beginn einer Entwicklung, die sie in die wechselvolle Betrachtung von renommierten Umwelt-Magazinen bringt.

Mexiko ist der weltweit größte Produzent von Avocados, in erster Linie als Exportartikel für den amerikanischen Markt. In Europa werden fast nur in Spanien spürbare Mengen produziert.

Auf Google Maps kann man in den Hauptanbauländern mitten in einer langjährig gewachsenen Vegetation die geometrisch und linear abgezeichneten großflächigen Plantagen ansehen. Die Berichte über Bewässerungsbedarf und Pflanzenschutz erinnern beinahe an die Anfänge der Bananenproduktion.

So zu sagen rückt sich eine Branche gerade selbst ins Rampenlicht.


Fritz Prem