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Kolumn

Neuheiten am Markt

Neuheiten sind ein gerne verwendetes Marketinginstrument. Wenn das Konsumverhalten in einem gewissen Alltagstrott ein zu schlafen droht, dann können Neuheiten die Neugierde auf ein Produkt wecken und einen zusätzlichen Kaufanreiz schaffen.

Neuheiten waren lange Zeit mit dem Begriff Mode und Bekleidung verbunden. Jedes Jahr gibt es für den Sommer als auch für den Winter eine Trendfarbe und ein neues Design des Jahres. Dies hat dazu geführt, dass Kleider zwar jährlich neu angeschafft wurden, aber nicht bis zu ihrem technischen Ende Verwendung fanden.

Neuheiten und der Begriff „neues Design“ oder „neue Serie“ kennen wir auch aus der Autobranche. Dort hat die neue Serie an Modellen zu einer Belebung des Neuwagenkaufes geführt. Die zweite Seite war, dass Gebrauchtwagen rapide an Wert verloren haben, wenn sie nicht das letzte sondern das vorletzte Modell waren. Langfristig waren aber jene Automarken die Gewinner, die Neuerungen mit Augenmaß einführten.

Neuheiten bei Gemüse

Bei Obst und Gemüse geht dieses Marketinginstrument auch nicht spurlos vorbei. Wenn es richtig eingesetzt wird , dann ist es auch gut so. Ein neuer Zeitgeist kann kann mit unseren Produkten abgebildet werden.

Bei Gemüse ist dies relativ kurzfristig möglich. Wenn roter Salat anstatt grünem Salat als Neuheit stark nachgefragt ist, so ist es möglich, dieses Produkt in relativ kurzer Zeit zu produzieren und zu liefern. Wenn orange Kürbis nicht mehr so gefragt wären, dann kann man darauf binnen einer Saison reagieren. Somit eignet sich Gemüse vom Produkt her für dieses Marketinginstrument „Neuheiten“ relativ gut.

Neuheiten bei Dauerkulturen

Etwas anders gelagert ist dieses Thema Neuheiten bei einem Produkt aus Dauerkulturen. Ein Produzent von Äpfeln sollte heute schon erahnen, welche Sorten die Konsumenten in zehn Jahren essen wollen. Somit kann man bei Obst aus Dauerkulturen beim Thema Neuheiten vor allem bei Verpackung oder Herkunft punkten.

Ein langjähriger Doyen des Lebensmittelhandels wollte einmal eine komplett neue Apfelsorte als Neuheit im Regal platzieren. Als man ihm erklärt hat, dass es etwa fünf bis sechs Jahre dauert, bis marktrelevante Mengen zur Verfügung stehen, so hat er abgewunken. Sein Blickhorizont wären die nächsten drei Monate gewesen.

Somit stellt sich die Frage, wie viele neue Sorten braucht das Apfelsortiment. Wir wissen von Topaz, Evelina, Pink Lady oder anderen „neuen“ Sorten, dass es bis zur wirklichen Marktrelevanz etwa 10 Jahre dauert. 


Fritz Prem

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