Schuster bleib bei deinen Leisten – leider ist dies in der heute schnelllebigen Zeit immer seltener möglich. Kaum jemand geht dort in den Ruhestand wo seine berufliche Tätigkeit begann.
Somit betrifft dies auch Zusatzqualifikationen, wo ein höchst qualifizierter Erzeuger auch über die Produktion hinaus Spielregeln in der Finanzierung, im Vertrieb und in der Kommunikation mit dem Kunden verstehen muss. Wenn er diese Aufgaben selbst nicht richtig wahrnehmen kann, dann ist er gut beraten, Profis aus diesen Bereichen bei zu ziehen.
Im Bereich Werbung und Marketing sind ihnen sicherlich unzählige „handgestrickte“ Kampagnen von Produzenten oder Händlern bekannt. Eigentlich schade um das viele Geld.
Ganz aktuell wird mir dies im Bereich Medienarbeit vor Augen geführt. Ein Ökologe hat ein Buch geschrieben. Er holt im Zuge seiner PR-Kampagne für den Verkauf dieses Buches ganz bewusst einzelne Punkte aus der Obst- und Gemüseproduktion, im besonderen aus dem Pflanzenschutz, vor den Vorhang. Aus der Sicht eines Ökologen mögen einzelne Sichtweisen richtig sein, aus der Sicht der Produzenten lassen sich viele Situationen aus der Notwendigkeit heraus erklären.
Dies zu besprechen und die unterschiedlichen Sichtweisen dar zu legen, ist derzeit nicht im Sinne der Kontrahenten. Auf der einen Seite hat der Buchautor seine PR-Kampagne durchgeplant – warum soll er sie in der Mitte drinnen beenden? Zum anderen will eine ganze Branche einen „Querulanten“ zum Schweigen bringen, damit das ganze „üble Spiel“ endlich aufhören möge.
Forderungen wie “Das Maß ist voll und jetzt muss zurück geschlagen werden“, oder „Diesem Verbreiter von falschen Tatsachen muss jede weitere Veröffentlichung untersagt werden“ sind ihnen möglicherweise bekannt. Alle diese Reaktionen sind fast immer im ersten Zorn oder in Wut entstanden. Und ein jeder weiß: Was draußen ist ist draußen!
Was mir wieder ganz stark bewusst wurde: Hoch angesehene Produzenten und erfolgreiche Marktteilnehmer müssen nicht immer das Wissen um erfolgreiche Medienarbeit in Krisensituationen haben. Wenn man nicht mehr weiter weiß, dann ganz einfach NGOs mit ihren „Dirty Campaining“ für alles verantwortlich zu machen, dies ist einfach zu kurz angelegt.
Wenn ein Einzelner bewusst provoziert und eine ganze Branche springt an und schlägt wild um sich – sie können sich selbst ein Urteil bilden, wer professionellere Medienarbeit macht.
Fritz Prem