Kolumn

Steigende Lebensmittelpreise

Bei der Prognosfruit waren auch die steigenden Lebenshaltungskosten und die Auswirkungen auf die Kaufkraft der privaten Haushalte ein Thema.

Die Frage, ob Lebensmittel überhaupt wichtig sind, ist doch absurd! Ohne Lebensmittel wird der Konsument relativ bald überhaupt kein Geld ausgeben, da er es nicht überlebt hat.

Treibstoffe, Strom und Gas sind in der gefühlten Bedeutung für das tägliche Leben an die Spitze gerückt.

Die wirklichen privaten Haushaltsausgaben

Ein durchschnittlicher Haushalt in Österreich hatte vor der Pandemie monatlich in Summer etwas über € 2.600,- Gesamteinkommen.

Er gab dabei monatlich knapp 12 Prozent für Lebensmittel aus, genau waren es € 296,-.

Von den Gesamtausgaben für Lebensmittel entfielen 7,9% auf Obst. Das waren pro Haushalt und Monat € 23,-.

Somit sind wir in unserer Diskussion dort angekommen, wo wir gefühlte und echte Teuerungen auseinanderhalten müssen.

Wenn Tag täglich in der Presse und in den Nachrichten zu vernehmen ist, dass dass die Lebensmittelpreise steigen und das „Leben“ dadurch täglich teurerer wird, so ist dies eine veröffentlichte Meinung.

Wenn zur gleichen Zeit bejubelt wird, dass der Dieselpreis endlich von € 2,20 auf 1,99 gesenkt wurde, so wird dies als politische Leistung dargestellt.

Fehler mit fatalen Folgen

Ein Fehler, den die Branche gerade dabei ist zu machen, kann sich fatal auswirken.

Viele Anbieter lassen sich von ihren Großkunden breitschlagen, dass jetzt keine Preiserhöhungen möglich seien. Sie argumentieren, dass der Großteil vom Haushaltseinkommen für die gestiegenen Energiepreise und den Folgewirkungen drauf geht. Somit hätten die Konsumenten weniger Geld für

Lebensmittel. Eine Preiserhöhung bei allgemeinen Preisen lasse keinen Platz für Preisanpassungen bei Lebensmitteln zu.

Das ist ein Drehen an den falschen Schrauben. Wir werden bei Preiserhöhungen von Obst in Höhe von € 23,- pro Monat und Haushalt die Welt nicht aus der Ordnung bringen. Außerdem ist es so, dass ja Inflationsbedingt die Kollektivlöhne auch wieder nach ziehen.

Das Ergebnis wird sein, dass bei der nächsten Betrachtung der Konsumdaten alle anderen Preise gestiegen sind, aber die Preise für Lebensmittel in Relation gesunken sind. Damit gibt der Haushalt nicht mehr 12% sondern 10% für Lebensmittel aus.

Die Frage bleibt: Wer hat diese Position für alle in der Frischebranche am Markt verspielt?


Fritz Prem