Kolumn

Wer Erfolg hat, der hat recht

Dass Pink Lady in einer eigenen Champions-Liga ist und dort alleine spielt, ist in der Branche außer Streit. Durch eine einzigartige strategische Ausrichtung und eine konsequente und professionelle Umsetzung ist Pink Lady heute dort, wo sie ist.

Das heißt, seit über einem Jahrzehnt der teuerste Apfel im Regal, eine zuverlässige Qualität und eine straffe Produktionsplanung. Darüber hinaus ist der Spagat gelungen, mit ein und dem selben „Produkt“ (Sorte Pink Lady) immer wieder vom Markt geforderte „Neuheiten“ auf den Markt zu bringen.

In einem eineinhalb stündigen Gespräch mit dem CEO von Pink Lady Europe ist mir die hohe  Professionalität dieser Marke nochmals so richtig bewusst geworden. Wir konnten über die Veränderung der Konsumgewohnheiten, die Weiterentwicklung in der Produktion , die straffen Qualitätskriterien und die Anpassung an den Zeitgeist bei Design und Kommunikation nach außen sprechen.

Das Ergebnis ist, dass Pink Lady für alle in der Wertschöpfungskette die profitabelste Sorte geworden ist. Anscheinend hat man auf niemanden vergessen.

Eine alte Weisheit in der Branche lautet: Wer Erfolg hat, der hat recht.

Meine Sicht dazu wurde im Gespräch mit dem dem CEO von Pink Lady Europe gefestigt. Er war bisher einer der wenigen Interviewpartner, die mir beim Thema Veränderung der Konsumgewohnheiten eine plausible Einschätzung dar legte. Wir haben das Thema stagnierender Apfelkonsum in Europa erörtert. Auf meine Frage, warum es möglich ist, bei Tomaten den Konsum in den letzten 15 Jahren zu verdoppeln und den Preis für Premiumtomaten im gleichen Zeitraum zu vervierfachen, während es im anderen Bereichen von Obst und Gemüse nicht möglich war - er hat die Daten gekannt und wusste die Erklärung.

Ich habe mir die übrige Liga bei den „gemanagten Sorten“ wieder einmal angesehen. Weltweit haben etwa 60 „Clubs“ versucht, das Erfolgsmodell von Pink Lady zu kopieren. Fast genauso viele wie gekommen sind, sind wieder in die Bedeutungslosigkeit versunken. Bis auf ganz wenige Ausnahmen.

Keine Kopie ist so gut wie das Original. Auch wenn es die übrigen Produzenten, Vermarkter und Marktmittler nicht freut, wenn sie nicht mit im Spiel sind, so müssen sie neidlos zugestehen, dass hier große Professionalität im Spiel ist.

Es ist schön, erfolgreichen Menschen über die Schulter zu schauen. Auch wenn man selbst nur indirekt davon profitiert.


Fritz Prem