Kolumn

Wetterkapriolen – Klimawandel

Seit gut einem Jahrzehnt ist der Klimawandel relativ bewusst in unsere Wahrnehmung  vor gedrungen. Waren es am Anfang das beginnende Abschmelzen der Polkappen oder Berggletscher, so waren es in weiterer Folge die Hurrikans, el Nino und Tsunamis am anderen Ende der Welt. Alles weit weg von uns im Herzen Europas.

Plötzlich treten Klima- und Wetterextreme mit ihren Vorzeichen direkt bei uns vor der Haustüre auf. War es vor zwei Jahren eine Hitzewelle im Sommer mit einer noch nie da gewesenen Anzahl an Tropentagen in unserer „gemäßigten“ Zone, so sind es dieses Jahr extreme Spätfröste und Schneefälle zu vollkommen unerwarteten Zeiten. Gewitterregen, bei denen in kürzester Zeit extrem große Niederschlagsmengen vom Himmel fallen und nachfolgenden Vermurungen, die man bis dahin nicht erlebt hat. Trotz all der Vorkommnisse macht sich das Gefühl breit, dass dies Ausnahmesituationen sind. Obendrein ist man landläufig der Meinung, dass man als einzelner dagegen sowieso nichts ausrichten kann. „Die da oben“, die haben dagegen Vorkehrungen zu treffen. Am Einfachsten wäre es, wenn die „G 7“ weltweit gültige Normen aufstellen würden.

So weit so gut oder auch nicht gut. Treibhausgase, Klimaerwärmung, übermäßiger Energie- und Resourcenverbrauch und all die Verursacher eines Klimawandels werden ungebremst weiter gehen, wenn wir uns auf „die da oben“ verlassen.

Einfach ist es auch, wenn wir uns auf die Konsumenten ausreden. Sie sind ja als unsere Kunden die wahren Könige, sie entscheiden mit ihrem Einkaufsverhalten, was nach gefragt wird und was wir als Produzenten oder Vertreiber unserer Produkte ins Regal oder auf den Markt liefern. So einfach ist es aber auch wieder nicht. Wenn wir regionale oder einheimische Produkte zu wenig gut oder zu wenig professionell ausloben, dann wird durch die penetrierte Geiz ist Geil-Mentalität einfach das billigste Produkt bei anscheinend gleicher Qualität gekauft. Wir haben daher durch unser Nicht-handeln oder durch unzureichende Kommunikation über die Vorteile unserer Produkte Vorschub geleistet, dass alternative Produkte aus einer Resourcen-schädigenden Produktion oder mit extrem langen Transportwegen trotzdem als das etwas billigere Produkt im Einkaufskorb der Konsumenten landet.

Es ist also nicht nur eine perfekte Produktion, sondern auch die Information darüber notwendig.

Das alte Sprichwort hat Gültigkeit: Tu gutes und sprich darüber!

Fritz Prem 19/2016