CORE Organic, ein Netzwerk europäischer Ministerien und Förderinstitutionen für transnationale Forschung im Ökolandbau, feierte in Bonn sein 15-jähriges Jubiläum und blickte in die Zukunft unter dem nächsten Rahmenprogramm für Forschung und Innovation "Horizont Europa".
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Das europäische Forschungsnetzwerk CORE Organic feierte sein fünfzehnjähriges Bestehen am 10. und 11.12.2019 in Bonn. Gastgeber war die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die wesentlich zum Aufbau und zur Arbeit des Forschungsnetzwerkes beigetragen hat und beiträgt. CORE Organic nutzte das Treffen, um die Arbeit für die laufenden Bekanntmachungen zu besprechen und eine Fortsetzung der Aktivitäten in einer sich verändernden Umgebung strategisch auszurichten.
Frau Mahlberg vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) schilderte in ihrer Eröffnungsrede eindrücklich, wie das Netzwerk von ursprünglich 13 Partnern auf heute 27 Partner aus 19 europäischen Ländern/Regionen angewachsen ist. Insgesamt wurden sieben Bekanntmachungen veröffentlicht und 45 Forschungsprojekte (48 Mio. €) gefördert. Frau Mahlberg sprach sich dafür aus, die in den letzten 15 Jahren erarbeiteten Strukturen auch unter dem neuen EU Forschungsrahmenprogramm "Horizont Europa" fortzusetzen.
Ökologischer Landbau wird die Landwirtschaft der Zukunft prägen
Der derzeitige Vorsitzende der SCAR Foresight Expert Group, Prof. Gianluca Brunori (Italien), der erste Koordinator des CORE Organic Netzwerkes, Dr. Erik Steen Kristensen (Dänemark) und Susana Gaona Sáez (Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, DG AGRI) haben in einer Key Note Session die Erfolgsgeschichten von CORE Organic präsentiert, zukünftige Herausforderungen untersucht sowie diskutiert, wie der Bio-Sektor zu den Herausforderungen unseres Jahrhunderts beitragen kann.
Daraufhin wurden in einer Paneldiskussion zur Innovation und Digitalisierung mit Dr. Alexander Beck (Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, AÖL), Bram Moeskops (European Technology Platform TP Organics) sowie Dr. Johannes Pfeifer (ERA-NET ICT-AGRI-FOOD) die Chancen für den Ökolandbau diskutiert. Rückverfolgbarkeit von Produkten und digitales Marketing wurden als wichtige Beispiele für die Weiterentwicklung des Bio-Sektors genannt. In diesem Zusammenhang hob Dr. Beck hervor, dass Technologie nicht die Lösung sein sondern das Werkzeug, das zur Zielerreichung beiträgt.
Der Präsident der BLE, Dr. Hanns-Christoph Eiden, eröffnete den zweiten Tag der Veranstaltung. Die BLE sei stolz darauf, seit Gründung von CORE Organic an dem Netzwerk beteiligt zu sein. CORE Organic sei der Startpunkt für die Teilnahme der BLE in europäischen Forschungsnetzwerken (ERA-NETs) gewesen. Gleichzeitig sei es Anlass für die Schaffung eines Referates für europäische Forschungsangelegenheiten in der BLE gewesen. Die Teilnahme an einem Netzwerk zu ökologischer Landwirtschaft sei aufgrund der weiteren Aktivitäten der BLE nur eine logische Schlussfolgerung.
Zudem sei Deutschland der größte Markt für ökologische Produkte, der in den letzten 15 Jahren kontinuierlich gewachsen ist. In einer anschließenden Paneldiskussion mit Hinblick auf das nächste Rahmenprogramm für Forschung und Innovation wies Dr. Eiden darauf hin, dass in Bezug auf die Herausforderungen der Landwirtschaft der Zukunft der ökologische Landbau einiges zu bieten hätte. Abschließend sprach sich Dr. Eiden dafür aus, sicherzustellen, dass die Forschung im ökologischen Landbau auch in Zukunft eine wichtige Rolle einnimmt.
Hintergrund
CORE Organic ist ein ERA-NET (European Research Area), das transnationale Forschung ermöglicht und unter dem 6. Forschungsrahmenprogramm etabliert wurde. Die BLE ist Co-Koordinator. Insgesamt wurden bisher 45 transnationale Forschungsprojekte realisiert, davon 35 unter Beteiligung deutscher Forschungseinrichtungen. Am 02.09.2019 hat CORE Organic eine gemeinsame Bekanntmachung mit dem ERA-NET SUSFOOD2 (SUStainable FOOD production and consumption) zu nachhaltigen und ökologischen Lebensmittelsystemen veröffentlicht.
Quelle: BLE
Veröffentlichungsdatum: 06. Januar 2020