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Schweiz/BLW: Der Gemüsebau wird immer mehr von spezialisierten Betrieben bestimmt

2018 betrug der effektive Anbau Freilandgemüse (ohne die klassischen Verarbeitungsgemüse) 12 712 ha und der effektive Anbau Gewächshausgemüse 977 ha (-3,9 %) (inklusive Mehrfachanbau pro gleicher Fläche). Die Fläche des Freilandgemüseanbaus im 2017 wurde auf 12 773 ha korrigiert, womit sich die Fläche von 2018 damit um ein halbes Prozent verringert hat.

Bildquelle: Shutterstock.com GEmuese
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Freilandgemüse

Die fünf Spitzenreiter im Feldgemüseanbau sind seit mehreren Jahren Karotten, Zwiebeln gelb, Eisbergsalat, Broccoli und Blumenkohl. Dabei nehmen die Flächen von Karotten, Broccoli und Blumenkohl von Jahr zu Jahr laufend zu. Bei Eisbergsalat bleibt der Anbau relativ stabil und bei Zwiebeln gelb schwankt der Anbau auf hohem Niveau.
 
Gewächshausgemüse

Die fünf Spitzenreiter im Gewächshausgemüseanbau sind seit mehreren Jahren mit Abstand Nüsslisalat, gefolgt von Radieschen, Salatgurken, Rispentomaten und Kopfsalat grün. Erstmals seit Jahren haben alle fünf Gemüsearten Fläche im Anbau eingebüsst, am meisten Radieschen mit einer Abnahme von rund 23 ha oder -19 %. Weiterhin steigend ist der Anbau von Cherrytomaten.

Strukturentwicklung

Für das Jahr 2018 waren im Vergleich zum Vorjahr gesamtschweizerisch 4072 Betriebe (+10,5 %) mit Gemüseanbau registriert (einjähriges Gemüse im Feldbau- oder Gewächshausanbau). Gegenüber 3284 Betrieben im Jahr 2000 ist die Anzahl Betriebe somit um 788 Betriebe angestiegen (+24,0 %). Die Kategorie Betriebe mit über 10 ha Gemüsenutzfläche enthält 2018 212 Betriebe (-3,6 %). Die gesamte von diesen Betrieben bewirtschaftete Fläche ist 5573 ha (+0.2 %) und macht 54,4 % der totalen Gemüsenutzfläche aus. Der Gemüsebau wird also immer mehr von spezialisierten Betrieben bestimmt. Die Entwicklung der Anbaufläche und der Anzahl Betriebe nach verschiedenen Flächenkategorien für die Jahre (1996), 2000 und 2015 bis 2018 ist in der nachstehenden Tabelle ersichtlich. Die nachfolgende Graphik zeigt diese Aufteilung der gesamtschweizerischen Gemüseanbaufläche und der Anzahl Betriebe in Flächenkategorien.

Obstanlagen

Die vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in der Datenbank obst.ch erhobene Gesamtfläche an Obstbaumkulturen (Obstanlagen gemäss Art. 22 Abs. 2 der landwirtschaftlichen Begriffsverordnung LBV) betrug im Jahr 2018 6304 Hektaren und blieb somit fast unverändert gegenüber den 6298 Hektaren von 2017. Diese leichte Zunahme von 6 Hektaren ist v. a. auf die starke Zunahme bei den Nüssen (+18,3 ha bzw. +248,3 %) zurückzuführen. Die Fläche der Steinobstkulturen sank leicht gegenüber 2017 auf gesamthaft 1660 Hektaren (-9,1 ha bzw. -0,1 %). Die Kernobstfläche war 2018 mit 4583 Hektaren nahezu gleich hoch wie im Jahr 2017 mit 4581 Hektaren.

Die Apfelfläche nahm letztes Jahr weiter um insgesamt 20 Hektaren bzw. 0,5 % ab und lag für die Ernte 2018 bei 3786 Hektaren. Einen Flächenrückgang gab es vor allem bei den Flächen der Sorten Golden Delicious (-30,9 ha bzw. -6,5 %), Jonagold (-11,0 ha bzw. -6,0 %), Maigold (-8,1 ha bzw. -12,5 %) und Gravenstein (-7,0 ha bzw. -7,1 %). Zunahmen bei den flächenmässig bedeutendsten Nicht-Clubsorten gab es gegenüber 2017 vor allem bei Gala und Boskoop (Gala +28,3 ha bzw. +3,1 %; Boskoop +2,9 ha bzw. +2,1 %). Wie bereits im Vorjahr sank die Gesamtfläche der Clubsorten trotz der Zunahme der Flächen einzelner Sorten – z. B. Scifresh (Jazz®), Milwa (Diwa®, Junami®) Cripps Pink (Pink Lady®) und Minneiska (Sweetango®) und lag 2018 bei 615 Hektaren (-8 ha bzw. -1,3 % gegenüber 2017). Die Birnenfläche nahm auch 2018 erneut zu (+14,1 ha bzw. +1,8 % gegenüber 2017) und lag 2018 bei 783 Hektaren.

Gegenüber dem Vorjahr sank die Fläche der Steinobstkulturen. Sie betrug 2018 gesamthaft 1660 Hektaren (-9,1 ha bzw. -0,1 % gegenüber 2017). Der Rückgang ist auf gegenüber 2017 8,4 Hektaren weniger Kirschen (-1,4 %) und 4,9 Hektaren weniger Zwetschgen / Pflaumen (-1,5 %) zurückzuführen. Für 2018 waren gesamthaft 587 Hektaren Kirschen und 323 Hektaren Zwetschgen/Pflaumen registriert. Die Aprikosenfläche stieg weiter an auf 739 Hektaren (+3,6 ha bzw. +0,5 %). Die Fläche der Pfirsiche und Nektarinen war 2018 mit 11 Hektaren um 5,7 % höher als im Vorjahr (+0,6 ha).

Bei den weiteren Obstanlagen gab es gegenüber dem Vorjahr Zunahmen der Flächen bei Quitten und Nashi. Leicht abgenommen haben die Flächen von Holunder und Kiwi.

Strukturentwicklung Obstanlagen

Für das Jahr 2018 waren in der Datenbank obst.ch gesamtschweizerisch 2074 Betriebe mit Obstanlagen registriert, 73 weniger als im Vorjahr (2017: 2147 Betriebe), was einen Rückgang der Anzahl Betriebe um 3,4 % darstellt. Gegenüber 2596 Betrieben im Jahr 2008 ging die Anzahl Betriebe mit Obstanlagen innerhalb der letzten 10 Jahre um 522 Betriebe zurück (-20,1 %). Die Auswertung der Entwicklung der Anzahl Betriebe und der Gesamtfläche nach Flächenkategorien zeigt, dass 2018 575 Betriebe (knapp 30 % aller Betriebe) Anbauflächen von bis zu einer halben Hektare bewirtschafteten. Die gesamte von diesen Betrieben bewirtschaftete Fläche machte mit 176 Hektaren hingegen nur 2,8 % der gesamtschweizerischen Fläche aller Obstanlagen aus. Demgegenüber bewirtschafteten 2018 gleich wie im Vorjahr 44 Betriebe (2,1 % aller Betriebe) Anbauflächen von über 20 ha. Die Gesamtfläche der Betriebe mit Anbauflächen von über 20 Hektaren betrug knapp ein Viertel der gesamtschweizerischen Obstanlagenfläche. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie von 1485 Hektaren im Jahr 2017 um 54 Hektaren auf 1539 Hektaren. Die durchschnittliche Fläche je Betrieb betrug 2018 3,0 ha, 0,5 ha mehr als vor 10 Jahren (2008: 2,5 ha).

Die Entwicklung der Anbaufläche und der Anzahl Betriebe nach verschiedenen Flächenkategorien für die Jahre 2003 bis 2018 ist in der nachstehenden Tabelle ersichtlich. Die folgenden Graphiken zeigen die prozentuale Aufteilung der gesamtschweizerischen Obstanlagenfläche und der Anzahl Betriebe in Flächenkategorien (Vergleich 2018 zu 2008).

Beerenobst

Gemäss den Erhebungen des Schweizer Obstverbandes (SOV) betrug die Beerenobstfläche gesamthaft 846 ha, 8,8 Hektaren mehr als im Vorjahr (+1,1 %). Nicht in der Gesamtbeerenobstfläche enthalten ist der Holunder, der flächenmässig zu den Obstanlagen gezählt wird. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind Beeren, die flächenmässig nicht separat im Jahresbericht des Schweizer Obstverbandes ausgewiesen sind.

Den grössten Teil der im Jahresbericht des SOV ausgewiesenen Beerenobstfläche belegten mit 511,8 Hektaren die Erdbeeren (-2,3 ha bzw. -0,5 % gegenüber 2017). An zweiter Stelle folgten die Himbeeren mit 168,5 ha (+8,2 ha bzw. +5,1 % gegenüber 2017). Den dritten Platz belegten die Heidelbeeren mit neu 93 Hektaren (-1,2 ha bzw. -1,3 % gegenüber dem Vorjahr). Die Brombeerenfläche blieb mit 33,6 gleich wie im Vorjahr (2017: 33,7 ha). Zunahmen gab es bei den Flächen von Johannisbeeren (32,8 ha im Jahr 2018 gegenüber 29,4 ha im Jahr 2017) und Stachelbeeren (6,2 ha im Jahr 2018 gegenüber 5,2 ha im Jahr 2017).

Die Übersicht der Flächen nach Kulturen, Sorten und deren Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ist verfügbar unter: Agrarbericht 2019 - Spezialkulturen Obst, Reben und Gemüse.

Quelle: Marktbericht Bundesamt für Landwirtschaft - BLW

Veröffentlichungsdatum: 06. Januar 2020