Anlässlich der Internationalen Grünen Woche 2020 hat die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) am 15. Januar die Prognose der vorläufigen Jahresergebnisse 2019 der deutschen Ernährungsindustrie veröffentlicht. Nach ersten Schätzungen konnte der Umsatz im Vorjahresvergleich um 2,2 Prozent auf 183,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Damit stabilisierte sich die Branchenkonjunktur weiter auf hohem Niveau trotz eindeutiger Anzeichen eines gesamtwirtschaftlichen Abschwungs.
Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) und der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE). IGW 2020 - Eröffnungs-Pressekonferenz der Messe Berlin anlässlich der Internationalen Grünen Woche Berlin 2020. Foto © obs/Messe Berlin GmbH/Volkmar Otto
Besonders erfreulich für die Branche entwickelte sich das Auslandsgeschäft. Nach einem Rückgang in 2018 konnten die Umsätze 2019 mit 61,4 Milliarden Euro um 3,2 Prozent gesteigert werden. Auch das Inlandsgeschäft ist weiterhin im Plus. Mit 122,2 Milliarden Euro konnte der Umsatz in Deutschland leicht gesteigert werden.
Dazu erklärt BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff: "Unsere Branche blickt zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Insbesondere die Exporte nach Asien sorgten für die positive Entwicklung des Auslandsgeschäfts. Schwierig war und bleibt die Geschäftslage besonders in den USA und Großbritannien. Mit dem Megatrend "Nachhaltigkeit" Inlandsgeschäft ausgebaut Zukunftsweisend sind auch die positiven Entwicklungen in unserem wichtigsten Absatzmarkt - dem heimischen Absatzmarkt. Grund hierfür sind zum einen die höheren Verkaufspreise (+ 1,7 Prozent) und zum anderen eine entscheidende strategische Entwicklung der Hersteller. 2019 hat gezeigt, dass die Ernährungsindustrie mit großen Schritten den notwendigen Weg hin zu mehr Generationenverantwortung geht. So verwundert es nicht, dass der Megatrend des vergangenen Jahres nicht "vegan", "proteinreich" oder ein neuer enthusiastischer Geschmack war, sondern die nachhaltige Entwicklung der Lebensmittelproduktion. Die Hersteller präsentierten eine große Bandbreite an Lösungen und Produkten.
Wir freuen uns sehr, dass dieses Engagement der Unternehmen zunehmend auch von den Verbrauchern honoriert wird. Besonders höherwertige Qualitätslebensmittel werden weiterhin stark nachgefragt und die Zahlungsbereitschaft für dieses Mehr an Nachhaltigkeit ist ungebrochen. Bewusster Konsum verlässt immer weiter das Nischendasein und wird zum Mainstream. Allerdings sind wir hier nach wie vor noch nicht angekommen. Die Bereitschaft mehr zu zahlen, trifft nicht auf alle Produkte gleichermaßen zu und reicht oftmals nicht dafür aus, die Mehrkosten komplett zu decken. Politik muss Moderatorenrolle an Runden Tischen verlassen und aktiv werden.
Trotz all der positiven Entwicklungen steht die Nummer vier der deutschen Industriebranchen als mittelständische Branche durch die Fülle an Themen auf der politischen Agenda vor Herausforderungen. Hier ist die Politik als Akteur gefragt.
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Quelle: Messe Berlin GmbH/ BVE
Veröffentlichungsdatum: 17. Januar 2020