Im Zeichen der Nachhaltigkeit: „Do the right thing (right)“ - Der diesjährige Trend Report der Fruit Logistica steht, ebenso wie die Messe selbst, ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Und die umfasst die gesamte Wertschöpfungskette: angefangen bei der Züchtung von Kulturen, die wenig Pflanzenschutz- und Düngemittel benötigen, über eine wasser- und energiesparende Produktion, umweltschonende Verpackungen und einen emissionsarmen Transport bis hin zu einer Lagerung in Handel oder Haushalt, bei der möglichst wenig Verluste entstehen.
Im Zeichen der Nachhaltigkeit. Foto © Messe Berlin
Beispiel Züchtung und Anbau: Das britische Unternehmen CN Seeds stellt sein neues Basilikumsaatgut vor. Es besitzt eine natürlich Resistenz gegenüber Falschem Mehltau. Der Pilz muss somit nicht mehr mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Das für den Gewächshausanbau konzipierte Kultursubstrat der finnischen Novarbo besteht aus Torfmoos. Es kann nach der Ernte gemeinsam mit den Pflanzenresten kompostiert werden. Damit ist es umweltfreundlicher als Steinwolle, die auf herkömmlichem Weg entsorgt werden muss.
Beispiel Verpackung: Ein Sichtfenster aus natürlichem Zellophan macht die„Eco-View“-Mini-Kartonagen des polnischen Unternehmens Sofrupak (Foto) recycelfähig und biologisch abbaubar. Das gilt auch für die Kartonagen der nordrhein-westfälischen Creapaper GmbH. Die bestehen allerdings aus Heu. Im Vergleich zur Herstellung von Zellstoff aus Holz können laut Unternehmen bis zu 75 Prozent CO2 eingespart werden.
Nicht zuletzt gilt es, die Lebensmittelverluste in der Lagerung einzudämmen. Hierfür bietet das israelische Unternehmen Post Harvest Solutions Umverpackungen an, die das von den Früchten produzierte Reifegas Ethylen absorbieren und somit den Alterungsprozess von Obst und Gemüse verlangsamen. Das US-amerikanische Start-up StixFresh stellt einen neuartigen Aufkleber vor: Mit einem speziellen Wachs und biologischen Inhaltsstoffen versehen, kann er die Haltbarkeit von Früchten um bis zu zwei Wochen verlängern.
Dass Nachhaltigkeit über Umweltaspekte hinausgeht, zeigt das Motto der NFG New Fruit Group: „Sustainability creating value“. Im vergangenen Jahr auf der FRUIT LOGISTICA gegründet, setzt das junge Unternehmen, das Bio-Obst und -Gemüse aus der Dominikanischen Republik, Mexiko und Elfenbeinküste bezieht, auf Partnerschaften auf Augenhöhe – Know-how-Transfer und faire Preise eingeschlossen.
3 Fragen an...
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Xavier Lazo, Minister für Landwirtschaft und Tierhaltung, Ecuador
Herr Lazo, Ecuador präsentiert sich auf der FRUIT LOGISTICA mit seiner neuen Strategie „Premium & Sustainable“. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie genau?
Für ein Land wie Ecuador ist Nachhaltigkeit Pflicht. Unsere Ökosysteme bieten viel Potenzial, sind aber auch sehr fragil und müssen behutsam genutzt werden. Nachhaltigkeit heißt auch, Chancen zu schaffen für unsere Landwirte, von denen über 85 Prozent kleine und mittlere Betriebe bewirtschaften. Oberstes Ziel ist es, die ländliche Armut zu bekämpfen.
Wie wollen Sie die Kleinbauern einbinden?
Durch ein modernes Genossenschaftswesen, das ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht – über besseren Zugang zu Krediten, Technologien, Infrastruktur und Produktionsmitteln. Und indem wir die Rolle von Frauen auf dem Land stärken und jungen Menschen dort unternehmerisches Know-how vermitteln.
Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen?
Die größte ist sicherlich die Qualifizierung unserer Kleinbauern. Die zweite ist eine soziale, integrative Politikgestaltung. Die dritte eine gute Kommunikation auf internationaler Ebene, um zu zeigen, welch qualitativ hochwertigen Produkte, traditionelle und neue, unser Land zu bieten hat. Und, ganz wichtig: Wir müssen unsere Produzenten helfen, widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel zu werden.
Prachtexemplare
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Das Unternehmen Afrex beliefert führende Chefköche in der ganzen Welt mit essbaren Blumen. Die Blumen sehen nicht nur gut aus, sondern beeinflussen auch den Genuss: Die unscheinbare Acmella oleracea zum Beispiel regt den Speichelfluss an und reinigt den Geschmackssinn. Cucumber Flowers haben einen erfrischenden Gurkengeschmack, Fuchsien erinnern an Zitrone. Und die Butterfly Pea färbt Longdrinks blau.
Afrex Trading
Halle 26; D19
Etienne Taitz
T: +27 82 6109078
Die Batata doce aus Portugal (übersetzt „Süßkartoffel“) gibt es in vier Farben und drei unterschiedlichen Geschmacks-richtungen. In der Region Comporta, südlich von Lissabon, reift sie im weißen Sand, nicht weit vom Meer entfernt zu voller Größe heran. In der lila Variante schmeckt sie feinherb, in orange enthält sie etwas mehr Süße, und als weiße oder gelbe Kartoffel entfaltet sie den vollen süßen Geschmack.
Titular
Halle 5.2; Stand C09
Joaquim Penas
T: +351 968550793
TICKER
+++ Neuer Rekord: Am 6. Februar (Donnerstag) hat die FRUIT LOGISTICA ihren 10.000sten Follower auf Instagram gewonnen! Jeden Tag berichtet ein Social-Media-Team live von der Messe – auch auf Twitter, LinkedIn und Facebook. +++ Neu auf der Messe: In einem Urban-Gardening-Projekt entdeckten die Gründer von Plant Maker aus Dänemark ihre Liebe zu Kräutern. Um sie haltbar zu machen, entwickelten sie in Essig konservierte flüssige Bio-Kräuter, die wie frische verwendet werden können. +++ Neu für die Karriere: Am #fruityfriday präsentieren sich Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften erstmals in der neuen Career Network Area in Halle 10.1. Dort gibt es die Möglichkeit für junge Berufstätige, sich mit Personalern auszutauschen. In kurzen Impulsvorträgen auf der Carreer Network Stage geben Fachleute Einblicke in Arbeitsbereiche der Branche. +++ Neues gesucht: Noch bis Donnerstagabend können alle Fachbesucher im Übergang von Halle 20 zu 21 abstimmen, welche Innovation morgen den FRUIT LOGISTICA Innovation Award (FLIA) erhält. Wer mitmacht, kann eine von fünf Apple Watches gewinnen. +++
Was ich heute gelernt habe…
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„Mir gefiel das volle Kreislaufsystem für Gewächshäuser. Diese Technik maximiert den Einsatz von Sonnenlicht. Gerade für uns in Marokko ist das entscheidend, um die Pflanzenproduktion zu intensivieren und den CO2-Ausstoß zu verringern. “
Alexandra Stein, Leiterin Nachhaltigkeit, Azura Group (li.)
„In einem Vortrag über neue Entwicklungen in der Nacherntetechnik habe ich heute viel Neues gelernt. So könnten innovative Maschinen Produzenten in meiner Heimat Indien zu mehr Profit durch die Verarbeitung ihrer Produkte verhelfen.“
Sunil Chandak, Director, Achira Exports
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„Ich habe heute einen interessanten Vortrag über neue Gewächshaus-Technologien gehört, die ich auf meiner Farm in Ghana einsetzen kann. Sie ermöglicht mir, weniger Pflanzenschutzmittel im Gemüseanbau einzusetzen.“
Akwasi Adepa, Mitinhaber und Vice President of Operations, SGA Farms (li.)
„Ich fand es interessant zu sehen, wie wir nachhaltig, skalierbar und lokal verschiedene Nutzpflanzen in Gewächshäusern anbauen können. Es war wirklich ermutigend zu sehen, dass Händler und Investoren jetzt zusammenarbeiten und diese Art von Anbau unterstützen.“
Laura Rigo, Account Manager, It’s Fresh!
Video des Tages
Mit einem Wort: Was macht für Sie die FRUIT LOGISTICA aus? Die Antworten der Ausstellerinnen und Besucher von heute sind so vielfältig und international wie die Messe selbst.
Aktuelle Videos mit neuen Eindrücken von der Messe und Experteninterviews finden Sie in im Fruit Logistica Youtube-Kanal.
Quelle: Messe Berlin GmbH
Veröffentlichungsdatum: 07. Februar 2020