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Bioland fordert höhere Investitionen in den Ausbau von Bio

20 Prozent Ökolandbau nur mit Planungssicherheit für alle Akteure möglich

Anlässlich der BIOFACH, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel in Nürnberg, fordert Bioland von Bundesagrarministerin Julia Klöckner mehr Engagement für den ökologischen Landbau. In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie setzt sich die Bundesregierung das Ziel, die ökologisch bewirtschaftete Fläche in den nächsten zehn Jahren auf 20 Prozent der Agrarfläche zu verdoppeln.

Bildquelle: Shutterstock.com Bio
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„Um die im Koalitionsvertrag vereinbarten 20 Prozent Ökolandbau bis 2030 zu realisieren, brauchen wir deutlich mehr Investitionen in den Ausbau von Bio. Seit Jahren kritisieren der Bauernverband und die Bioverbände die mangelhafte Mittelausstattung in der Forschungsfinanzierung für den Ökolandbau. Bei der Honorierung der Umweltleistungen steigt der Mittelbedarf jährlich um zusätzlich 50 Millionen Euro“, stellt Jan Plagge, Präsident Bioland e.V., fest. „So wie bereits die EU-Kommission mit dem Green Deal die strategischen Weichen in Richtung mehr Bio in Europa gestellt hat, muss auch das 20-Prozent-Ziel Kernbestandteil der deutschen Strategie zur Neuausrichtung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) werden. Um Bio voranzubringen, muss Deutschland zum Vorbild und Vorreiter in der EU-Agrarpolitik werden. Denn der Biolandbau leistet einen wichtigen Beitrag zur gewünschten Transformation der Landwirtschaft insgesamt.“

Auch Klöckner habe kein Interesse an Umweltdumping im Rahmen der EU-Agrarpolitik. Jedoch bleibe die Bundesregierung mit Blick auf die GAP bisher untätig und eine wesentliche Antwort schuldig. Die Ökoverbände fordern, dass mit mindestens 70 Prozent des nationalen GAP-Budgets Umwelt-, Klima- und Tierschutzleistungen der Betriebe honoriert werden. Auch auf Bundesebene müsse Klöckner für den Ausbau des Ökolandbaus deutlich mehr Finanzmittel über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) bereitstellen. Deshalb begrüßt Bioland die Ankündigung des Bundeskabinetts, Agrarumweltprogramme und die Investitionsförderung in den nächsten vier Jahren um jeweils 250 Millionen Euro aufzustocken.

„Viele Landwirte möchten auf Bio umstellen und brauchen jetzt das klare Signal und die Planungssicherheit von der Politik, dass die Gemeinwohlleistungen des biologischen Anbaus künftig ausreichend honoriert werden“, so Plagge.

Bio-Ausbau vom Acker bis auf den Teller

Der Bio-Markt wächst, die ökologisch bewirtschafteten Flächen auch. In der Außer-Haus-Verpflegung hingegen stagniert der Anteil von Bio-Lebensmitteln bei einem Prozent. Auch hier fordert Bioland mehr finanzielle und vorbildhafte Unterstützung: „Die Politik hat hier eine Schlüsselfunktion. Heimisches Bio in Kantinen, Krankenhäusern und Restaurants muss zur Normalität werden. Über Mindestquoten und Investitionshilfen wäre ein Durchbruch im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung möglich, der für immense Planungssicherheit aller Beteiligten in der Wertschöpfungskette sorgen würde. Dieser Markt ist ein wichtiger Hebel im weiteren Ausbau des Ökolandbaus. Bis 2030 muss hier dringend etwas passieren“, ergänzt Plagge. „Viele öffentliche Einrichtungen sind sich ihrer Macht nicht bewusst, dabei könnten sie die Transformation maßgeblich mitgestalten.“

Immer mehr konventionell arbeitende Betriebe stellen auf Ökolandbau um. Laut Bioland jedoch nicht genügend, um die Lebensgrundlagen der Erde zu bewahren. 2019 stieg die Zahl der Bioland-Betriebe um 410 auf 8154. Jeder zweite neue Biobetrieb entscheidet sich aus den neun deutschen ökologischen Anbauverbänden für Bioland. Zusätzliche 32.667 Hektar Fläche wurden 2019 im Sinne einer Bioland-Kreislaufwirtschaft bewirtschaftet. Somit werden bei Deutschlands führendem Verband für Ökolandbau rund 451.048 Hektar Land - im Sinne einer enkeltauglichen Zukunft - mit Respekt für unsere Lebensgrundlagen behandelt.

Quelle: Bioland-Verband

Veröffentlichungsdatum: 12. Februar 2020