Der Hafenbetrieb Rotterdam, E.ON und die DeltaPort Niederrheinhäfen wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Binnenschifffahrt in Deutschland und Europa von Diesel auf Batterie- und Wasserstoffantrieb umgestellt werden kann.
Foto © Port of Rotterdam
Die Unternehmen vereinbarten am Montag, dem 17. Februar, in Essen, eine Infrastruktur zu entwickeln, damit klimaneutral angetriebene Fracht- und Passagierschiffe in den Häfen Batteriecontainer tauschen oder Wasserstoff tanken können. Die Ziele der Partner sind Klimaschutz, eine verbesserte Luftqualität sowie die langfristige Optimierung von Logistikkosten.
Das Pilotkonzept konzentriert sich vorerst auf den deutschen Binnenhafen DeltaPort in Voerde und Wesel, der im Zuge des Projekts EcoPort813 zu einem nachhaltigen Hafenverbund ausgebaut wird. Das Konzept soll später auf weitere Häfen in Europa übertragbar sein.
Die Voraussetzungen in Wesel sind ideal: Der Aluminiumhersteller Trimet erzeugt Abwärme, aus der E.ON neue Energie herstellen kann. Auch andere erneuerbare Energien wie Photovoltaik sollen ebenfalls Teil des Konzepts werden. Die Infrastruktur wird so ausgelegt, dass nicht nur Schiffe, sondern auch Züge und LKW im Hafen Wasserstoff tanken oder ihre Batterie aufladen können. So wird auch die sogenannte letzte Meile grün und CO2 frei.
Der Rotterdamer Hafenbetrieb bringt sein Logistik-Know-how in die Partnerschaft ein. Europas größter Umschlagplatz arbeitet derzeit intensiv an konkreten Projekten, um den Güterverkehr nachhaltiger zu gestalten. Ziel ist es, bis 2050 einen klimaneutralen Warentransport zwischen Rotterdam und dem europäischen Hinterland zu ermöglichen.
Alexander Fenzl, Direktor für das Deutschland-Geschäft von E.ON Business Solutions: „Der Gütertransport auf Wasserstraßen ist schon heute umweltfreundlicher als auf der Schiene oder Straße. Die Bundesregierung will die Binnenschifffahrt deutlich ausbauen. Mit unserer Erfahrung und einem klimaneutralen Ansatz wollen wir diesen Prozess begleiten, um den Güterverkehr auf dem Wasser wirtschaftlich, klimafreundlich und damit zukunftsfähig zu gestalten.“
Andreas Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen: „Nachhaltigkeit soll ein entscheidender Standortfaktor für die Weiterentwicklung der Hafenstandorte Orsoy, Voerde, Wesel und Emmerich am Niederrhein sein. Gemeinsam mit unseren Kunden möchten wir den Weg in eine klimafreundliche Zukunft beschreiten, in der das Binnenschiff und die Bahn als wettbewerbsfähige und saubere Verkehrsträger eingesetzt werden. Mit E.ON und dem Port of Rotterdam konnten herausragende Unternehmen für dieses Projekt gewonnen werden.“
Emile Hoogsteden, Vizepräsident des Rotterdamer Hafenbetriebs: „Die Binnenschifffahrt zwischen NRW und Rotterdam spielt eine bedeutende Rolle. Beide Regionen wollen den Verkehr nachhaltiger gestalten. Unsere Zusammenarbeit ist unabdingbar, um in den kommenden Jahren konkrete Ergebnisse erzielen zu können.“
Quelle: Hafenbetrieb Rotterdam
Veröffentlichungsdatum: 18. Februar 2020