Immer wieder werden insbesondere Großgebinde mit Speisekartoffeln als Lockmittel für Käufer in Discountern und im Lebensmitteleinzelhandel in Brandenburg genutzt. Letztendlich bleiben Kleingebinde liegen und ob der Absatz insgesamt erhöht wird, ist fraglich, geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 9 KW 2020 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
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Meist bricht in der Folgewoche die Nachfrage ein. Lagerhalter, auch von Kühlhäusern, berichten von zunehmender Keimung bei unbehandelten Lagerbeständen. Die biologische Uhr der Knolle tickt! Vor allem mehlig kochende Sorten fallen durch Schwarzfleckigkeit auf. Die Preise für rohe und gedämpfte Schälkartoffeln verharren auf dem Niveau der vergangenen Woche.
Mecklenburg - Vorpommern
Am Speisekartoffelmarkt verharren die Preise auf dem Vorwochenniveau. Preiserhöhungen können beim Einzelhandel nicht durchgesetzt werden. Packware für die Discounter und den Lebensmitteleinzelhandel kommt weiterhin größtenteils aus der konventionellen Lagerhaltung, teils bereits aus dem Kühllager. Erzeuger drängen auf Lagerräumung. Mit dem Absatz sind heimische Packer zufrieden. Pflanzkartoffeltransporte laufen derzeit in Richtung Türkei. Absortierungen bei der Pflanzkartoffelaufbereitung gehen in die Verarbeitung. Heimische Packer bereiten Kleingebinde mit Pflanzgut für das Angebot in Discountern vor. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert.
Sachsen
Die Preise für Speisekartoffeln bleiben stabil auf dem Niveau der vergangenen Woche. Das Absatzgeschehen verläuft im Rhythmus der Werbeaktionen der Handelsketten. Es ist ausreichend Speiseware verfügbar, aber ob die Menge in notwendiger Qualität bis zum Saisonende reicht, ist fraglich. Die Qualität der im Herbst wetterbedingt oft schlecht konditioniert ins Lager gegangenen Kartoffeln nimmt ab. Erzeuger räumen angesichts zunehmender Keimbereitschaft der Kartoffeln ihre Lagerhäuser. Die Schälkartoffelpreise sind unverändert im Vergleich zur Vorwoche.
Sachsen - Anhalt
Die Preise am Speisekartoffelmarkt treten auf der Stelle. Versandhändler berichten von verhaltener Nachfrage im Inland. Werbeaktionen der Handelsketten puschen den Absatz immer wieder, aber nach den Aktionsangeboten bricht der Absatz ein. Noch schwieriger ist die Lage am Exportmarkt. Der Export nach Polen, der jedes Jahr reichlich mit deutscher Ware zu diesem Zeitpunkt bedient wurde, ist tot. Handelsketten in Polen, zu denen auch Lidl gehört, beugen sich dem politischen Druck im Lande und verkaufen nur noch polnische Herkünfte, die meist schlechtere Qualität aufweist. Lieferanten aus Frankreich haben dort auch keine Chance. Tschechien nimmt derzeit ebenfalls keine deutsche Speiseware ab. Dort wird heimische Ware sowie französische Ware gepackt. Lagerhalter berichten von zunehmender Keimbereitschaft der Knollen und Silberschorfbefall. Die Schälkartoffelpreise sind stabil. Für die kommende Woche werden Preisaufschläge von 4 bis 5 Cent/kg genannt.
Thüringen
Entsprechend der Saison wird von ruhigen Geschäften berichtet. Die Speisekartoffeln aus konventioneller Kistenlagerung erzielen unveränderte Preise. Teils kommen bereits Kartoffeln aus der Kühlung zu den gleichen Konditionen an den Markt. Ob die Hoffnung auf moderate Zuschläge als Ausgleich für höhere Kosten erfüllt wird, ist fraglich angesichts drängender Kartoffelpartien infolge schwindender Qualität. In absehbarer Zeit treffen die ersten Frühkartoffelimporte ein. Angebotsergänzend stehen derzeit zyprische und französische Herkünfte zur Verfügung. Schälbetriebe nennen diese Woche stabile Preise. Für die kommende Woche sind vereinzelt Preisaufschläge im Gespräch.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 04. März 2020