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Start der Handelsgespräche: Briten stellen EU-Standards für Lebensmittel infrage

Spannungen in den Verhandlungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich um ein Freihandelsabkommen lassen sich kaum leugnen, auch wenn sich EU-Chefunterhändler Michel Barnier nach dem Abschluss der ersten Runde um diplomatische Glättung bemühte. Die Briten werfen Barnier vor, er wolle weiter mit den Briten so umspringen, als wären sie noch in der EU, heißt es in einer Meldung von aiz.info, das Agrarisches Informationszentrum.

Bildquelle: Shutterstock.com Brexit
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Mitten im Streit sind die Produktions- und Qualitätsstandards für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel. Barnier will den Briten den freien Zugang zum EU-Binnenmarkt nur dann gewähren, wenn sie alle EU-Standards beibehalten und auch zukünftige einfach übernehmen. Doch gegen eine automatische Übernahme der Standards wehrt sich der britische Premierminister Boris Johnson. Er betont, die neue Unabhängigkeit seines Landes nach dem Brexit beinhalte auch das Recht, die Standards für Lebensmittel selbst festzulegen. Johnson schlägt deshalb ein Abkommen nach dem Vorbild von CETA vor, das die EU mit Kanada abgeschlossen hat. Statt einer automatischen Übernahme von Produktionsstandards und Anforderungen an die Erzeugnisse sei im CETA-Abkommen eine gemeinsame Schnittmenge zwischen den Beteiligten frei ausgehandelt worden, erklärte die britische Seite. Schon gar nicht könne sich das Vereinigte Königreich auf ein europäisches Gericht zur Einhaltung der Standards einlassen.

Quelle: aiz.info
 

Veröffentlichungsdatum: 09. März 2020