Der Versandhandel bedient überwiegend heimische Packer in Sachsen - Anhalt, welche in der Vorwoche eine Nachfrage des Lebensmittelhandels bedienen mussten, welche dem doppelten Weihnachtsgeschäft entsprach. Das war auch mit Überstunden kaum zu schaffen. In der Direktvermarktung ab Hof rissen die Kundenströme nicht ab. Zu Wochenbeginn ist der Warenabfluss ins Stocken geraten. Die Lagervorräte des Handels müssen zunächst abgebaut werden.
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Das Erzeugerpreisniveau für Packware bleibt überwiegend stabil, nur vereinzelt wurde ein Aufschlag gewährt. Der Versandhandel nach Polen und Tschechien ist deutlich zurückgegangen. Der Bedarf ist da, aber es fehlen insbesondere die Arbeitskräfte in den Nachbarländern, die Frachten können nicht transportiert werden. Das Schälkartoffelgeschäft ist stark eingebrochen durch die Schließung diverser öffentlicher Institutionen. Die Belieferung von Pflegeheimen, Krankenhäusern und Haftanstalten hält den Schälbetrieb zum Teil aufrecht. Die Rohware für die Schälung drängt, die Knollen keimen. Die Preise für Schälware bleiben stabil auf Vorwochenniveau.
Mecklenburg - Vorpommern
Die Nachfrage nach Speisekartoffeln im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern sprengte vergangene Woche bisherige Vorstellungen der Abpacker. Packer berichten von Absatzmengen in der Vorwoche, welche der üblichen Monatsmenge entspricht. Bestellmengen mussten aus Kapazitätsgründen gekürzt werden. Die Erzeugerpreise wurden zum Teil um den längst fälligen Kühlhausaufschlag von 3 EUR/dt angehoben. Mit Beginn der aktuellen Berichtswoche sind die Bestellmengen wieder auf Normalniveau zurückgefallen. Mit weiteren Einschränkungen im öffentlichen Leben sind auch die Schälkartoffeln weniger gefragt. Gastronomische Einrichtungen haben geschlossen. Es bleibt der Absatz von Schälkartoffeln in Krankenhäusern, Seniorenheimen, Pflegeheimen, Haftanstalten und Bistros mit außer Haus Verkauf. Essen in Assietten wird ebenfalls geliefert. Die Schälkartoffelproduktion hat erhebliche Einbußen zu verzeichnen, die Preise bleiben unverändert. Die Direktvermarkter ab Hof berichten von hohen Absatzmengen.
Brandenburg
Die vom Lebensmitteleinzelhandel und den Discountern in der Vorwoche bestellten Packmengen an Speisekartoffeln waren 3- bis 4- mal so hoch, wie üblich zu dieser Jahreszeit. Die Sortierund Packanlagen liefen auf Volllast, die Arbeitskräfte gaben alles! Dennoch mussten Bestellungen gekürzt werden. Die aktuelle Woche fängt ruhig an, teils ist die Nachfrage auf null zurückgegangen. Die Zentralläger der Handelsketten sind voll mit Packware. Der Warenabfluss ist ins Stocken geraten. Die Konsumenten haben vorgesorgt. Der Bedarf an Schälkartoffeln ist durch die Schließung vieler öffentlicher Einrichtungen extrem zurückgegangen. Einige Schälkartoffelproduzenten haben Kurzarbeit angemeldet. Das Preisniveau für Pack- und Schälware verharrt überwiegend auf dem Niveau der Vorwoche.
Sachsen
Das Arbeitspensum im Packgeschäft in der Vorwoche wird allen Beteiligten lange in Erinnerung bleiben. Die Nachfrage des Lebensmittelhandels entsprach der doppelten Menge, die im Weihnachtsgeschäft geordert wird. Diese Absatzwelle hat zur Durchsetzung des Kühlhausaufschlages von 3 EUR/dt geführt. Durch die lange anhaltende geringe Nachfrage am Speisekartoffelmarkt wurde dieser Lageraufschlag bislang nicht gezahlt. Lagerbestände aus konventioneller Lagerhaltung sind stark abgebaut worden. Mit Wochenbeginn sind die Bestellmengen von LEH und Discountern zurückgegangen. Ägyptische Frühkartoffeln sind in kleinen Mengen verfügbar, der Vertrieb wurde aufgrund ausgelasteter Packkapazitäten in der vergangenen Woche hinten angestellt. In der Direktvermarktung ab Hof ist der Absatz stark angestiegen. Der Bedarf an Schälware ist eingebrochen. Teils wurde die Schälung geschlossenund die verbliebenen Kartoffeln werden als Rohware vermarktet. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert.
Thüringen
Die Woche beginnt ruhig, die Nachfrage des Lebensmittelhandels nach Speisekartoffeln ist im Vergleich zur Vorwoche drastisch zurückgegangen. Die Warenvorräte in den Zentrallägern des Handels müssen zunächst abgebaut werden. In der vergangenen Woche wurde das 3- bis 4- fache der üblichen Wochenmenge bei den Packern bestellt. Packkapazität und Logistik gerieten an ihre Grenzen. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln blieben unverändert auf dem Vorwochenniveau. Für die kommende Woche sind zum Teil Preisaufschläge geplant. Die Vermarktung von Frühkartoffeln läuft sehr zögerlich an. Die Bestellmengen vom LEH waren ganz schwach. Schälkartoffeln sind kaum gefragt, diverse öffentliche Einrichtungen sind geschlossen. Das Preisniveau für Schälware hat sich nicht geändert.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 01. April 2020