Am Versuchszentrum Laimburg haben vor kurzem die Arbeiten am Projekt BioFruitNet begonnen, das aus Mitteln des EU-Programms für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ finanziert wird. Ziel des Projekts ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Bio-Obstproduktion zu stärken, indem die Akteure der Bio-Produktion besser vernetzt und lokales Wissen Bio-Anbauern EU-weit verfügbar gemacht wird.
Das Horizont-2020-Projekt BIOFruitNet ist mit dem Kick-Off-Meeting Mitte Dezember 2019 in Hamburg offiziell gestartet. Foto © Innovarum/Africa Pardavila
"Boosting Innovation in Organic FRUIT production through strong knowledge NETworks" – zu Deutsch „Innovation im Bio-Obstbau durch starke Wissensnetzwerke fördern“: Diesen Slogan hat sich das neue europäische Projekt BioFruitNet auf die Fahnen geschrieben, das Ende 2019 offiziell begonnen hat und das es sich zum Ziel setzt, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Bio-Obstbaus mit Fokus auf biologische Kern-, Stein- und Zitrusfrüchte zu stärken.
Logo BioFruitNet
Dies soll erreicht werden, indem erstens bewährte Methoden (sog. „best practices) identifiziert, und möglichst breit in der land- und forstwirtschaftlichen Praxis umgesetzt werden und zweitens bereits bestehende Netzwerke verstärkt werden, um einen gut funktionierenden Informationsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis einerseits und zwischen den verschiedenen europäischen Ländern andererseits zu ermöglichen.
Europäische Bio-Obstproduktion stärken
Die Europäische Union ist zwar die weltweit führende Region in der Erzeugung von biologischem Obst, jedoch steigt die Einfuhr biologisch erzeugter Früchte aus Nicht-EU-Ländern stetig weiter an. Gründe hierfür sind, dass bestimmte Sorten in EU-Ländern nicht angebaut werden können, saisonal nicht verfügbar sind oder die Nachfrage schlichtweg nicht mit EU-Produkten gedeckt werden kann. Diese Entwicklung stellt die europäischen Bio-Obsterzeuger vor die Herausforderung, sich auf einem immer härter umkämpften Markt behaupten zu müssen. Darüber hinaus ist der Bio-Obstbau eine sehr anspruchsvolle Bewirtschaftungsform, da hier im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft bestimmte Probleme nicht mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln gelöst werden können. Um diesen Problemen zu begegnen, entwickeln Bio-Anbauer oftmals auf lokaler Ebene Strategien und Methoden, um die Gesundheit ihrer Kulturpflanzen zu schützen. Daneben findet in den EU-Ländern viel Forschungs- und Versuchstätigkeit statt, um den biologischen Obstbau immer weiter zu verbessern.
„Das Problem dabei ist, dass dieses Wissen jedoch nicht EU-weit für alle Landwirte und andere Akteure im Bio-Bereich zugänglich, sondern oftmals nur auf lokaler Ebene bekannt oder auf den wissenschaftlichen Bereich beschränkt ist“, erklärt Markus Kelderer, der am Versuchszentrum Laimburg den Fachbereich Obstbau und die Arbeitsgruppe Ökologischer Anbau verantwortet. „Was wir im Bio-Anbau brauchen, ist ein gut funktionierendes Netzwerk, das eine Brücke zwischen Forschung und Praxis schlägt und lokale Lösungen auch für andere Bio-Obsterzeuger in Europa verfügbar macht“, ist Kelderer überzeugt. „Diese Vernetzung wollen wir nun mit dem europäischen Projekt BioFruitNet erreichen.“
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Quelle: Versuchszentrum Laimburg
Veröffentlichungsdatum: 02. April 2020