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Hat SARS-CoV-2 Lebensmittel verteuert? - Mengen- und Preiseffekte im Vergleich

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lebensmittelpreise hat Dr. Hans-Christoph Behr von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in einem Webinar Ende März analysiert. Bislang hat es zwei „Hamsterzeiträume“ gegeben. Die Kunden haben sich vor allem zu Beginn der Pandemie Anfang März in der neunten Kalenderwoche bevorratet und dann Mitte März in den Kalenderwochen 11. und 12, nachdem die Bundesregierung zum Arbeiten im Home-Office aufgerufen hatte.  

Bildquelle: Shutterstock.com Einkauf
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Deutliche Mehreinkäufe gab es bei Kartoffeln, Zwiebeln und Mehl, bei lagerfähiger Ware wie Äpfel war der Mengeneffekt geringer. Atypisch verlief der Abverkauf von Orangen. SARS-CoV-2 firmiert weithin als „Grippevirus“, gegen den sich Konsumenten mit Zitrusfrüchten wappnen. Normalerweise sinkt der Marktanteil von Orangen ab März. In diesem Jahr halten sich die Verkaufsmengen auf einem stabilen Niveau.

Die Bevorratung endete schlagartig in der 13. Kalenderwoche. Die Regallücken wurden kleiner und der vorgelagerte Lieferbereich habe den Abschwung im Gegensatz zu den Vorwochen als „Vollbremsung“ erlebt, so Behr.

Ein Blick auf die Käuferreichweiten zeigt, dass nicht alle Haushalte gehamstert haben. Die Konsummenge von Mehl stieg zwar um 127 Prozent, die Käuferreichweite aber nur um 81,7 Prozent.

Die Preise schwanken auch ohne Pandemie. Die Preisanalyse der AMI zeigt, dass Eier, Obst, Gemüse, Kartoffeln und Käse im März 2020 sogar preiswerter waren als im Februar. Brot und Backwaren blieben auf gleichem Preisniveau. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist der Warenkorb Lebensmittel außer bei Kartoffeln insgesamt teurer geworden. Diese Entwicklung setzte aber bereits vor der Pandemie ein. Der Februar 2020 war rund fünf Prozent teurer als der Januar 2020, und der etwa drei Prozent teurer als der Dezember 2019. In der Summe seien nur vereinzelte Mengeneffekte und bisher nur geringe Preiseffekte auf Corona zurückzuführen, so die AMI-Analyse.

Quelle: BLE/BZfE - Roland Krieg, www.bzfe.de
 

Veröffentlichungsdatum: 09. April 2020