Bei sommerlichen Temperaturen bis zu 20 °C erwärmt sich der Boden rasch. Vielerorts beginnt das Pflanzen der Kartoffeln, teils ist es bereits abgeschlossen. Die ersten Mitte März auf kleiner Fläche unter Vlies gelegten Knollen in Mecklenburg - Vorpommern laufen auf. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 15 KW 2020 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
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Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bleiben unverändert auf dem Vorwochenniveau. Der Speisekartoffelabsatz in den Lebensmittelketten zieht wieder deutlich an. Zum Osterfest wird eine weitere Zunahme erwartet, ob der Absatz jedoch das Niveau der Vorjahre erreicht, ist fraglich. Werbeaktionen des Handels finden derzeit kaum statt. Noch ist ausreichend Speiseware aus heimischen Kühllägern verfügbar. Die Vermarktung ab Hof läuft regional sehr unterschiedlich. Zum Teil hat sich der Absatz dort beruhigt, andernorts wird von anhaltend guter Nachfrage berichtet. Die Schälkartoffelbranche kämpft um Ihre Existenz. Die Nachfrage ist drastisch eingebrochen. Die Preise bleiben unverändert.
Brandenburg
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln verharren unverändert auf dem Niveau der Vorwoche. Nach dem in der vergangenen Woche die Kartoffelnachfrage völlig zum Erliegen kam, nehmen die Bestellungen der Handelsketten mit Beginn der Woche deutlich zu. Das Ostergeschäft baut sich auf. Nach wie vor wird deutsche Speiseware gepackt. Die Qualitäten schwanken je nach Herkunft stark. Vereinzelt drückt Industrieware in den Speisekartoffelmarkt. Frühkartoffeln aus Ägypten (60 EUR/ dt franko) ergänzen das Sortiment des Lebensmitteleinzelhandels. Die Produzenten und Vermarkter von Schälkartoffeln kämpfen um das Überleben. Der Absatz von Schälware ist auf stabilem Preisniveau drastisch eingebrochen, die Fixkosten bleiben.
Sachsen
Die Nachfrage nach abgepackter Speiseware läuft mit Wochenbeginn verhalten an. Nachdem in der Vorwoche der Absatz in den Lebensmittelmärkten stark zurückgegangen war, die Abpacker berichten von ganz schwachem Geschäft, bestellt der LEH vorsichtig. Die Packer haben noch ausreichend heimische Speisekartoffeln in guter Qualität zur Verfügung. Dennoch sind passend zu Ostern die ersten ägyptischen Frühkartoffeln in den Lebensmittelmärkten im Angebot. Packer beziehen diese zu 62 EUR/dt franko. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Vorwochenniveau.
Sachsen - Anhalt
Bei sehr guten Witterungsbedingungen beginnt vielerorts das Pflanzen der Kartoffeln, teils laufen noch vorbereitende Maßnahmen. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bleiben unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. Versandhändler berichten übereinstimmend, dass die hierzulande verfügbaren Mengen an Speisekartoffeln bald geräumt sind. Restmengen in konventioneller Lagerhaltung sind qualitativ häufig problematisch. Gute Qualitäten sind oft vertraglich gebunden. Nicht benötigte Industrieware drückt in den Speisekartoffelsektor, teils werden Verarbeitungsknollen akzeptabler Sorten ,wie "Agria", füt die Vermarktung im Lebensmittelhandel abgepackt. Polen und Tschechen werden derzeit günstig mit Speise- und Verarbeitungskartoffeln aus Holland und Belgien versorgt. Nach ruhiger Vorwoche nimmt die Nachfrage In Discountern und im LEH mit Wochenbeginn zu. Ob das Geschäft zu Ostern wie gewohnt stark anzieht, ist unklar. Im Schälbereich wird nach wie vor sehr wenig Menge umgesetzt. Die Preise sind stabil.
Thüringen
In der aktuellen Osterwoche zieht die Nachfrage nach abgepackter Speiseware wieder an. Die Bestellmengen der Handelsketten haben im Vergleich zur Vorwoche deutlich zugenommen. Noch ist schwer einzuschätzen, ob das Ostergeschäft den Umfang der Vorjahre erreichen wird. Ägyptische Frühkartoffeln werden unterschiedlich von den Endkonsumenten angenommen, teils wird von gutem Absatz, teils von schwachem Absatz im LEH berichtet. Die Bezugspreise der Packer für die ägyptischen Frühen liegen zwischen 62 und 63 EUR/ dt franko. Französische Kartoffeln sind weiterhin im Angebot. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Vorwochenniveau.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 16. April 2020