In der vergangenen Woche nach dem Osterfest, berichteten Packer in Sachsen von sehr schwachem Absatz. Die aktuelle Woche beginnt mit ruhiger Nachfrage. Endkonsumenten scheinen noch von den angehäuften Vorräten zu zehren oder andere Nahrungsmittel zu bevorzugen. Noch haben heimische Packer ausreichende deutsche Kühlhausware in guter Qualität zur Verfügung.
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Die Erzeugerpreise für Speiseware haben sich nicht geändert, teils sind jedoch mangels Verfügbarkeit Verkäufer weggebrochen. Schälkartoffelproduzenten haben ihre Produktion infolge der stark reduzierten Absatzmöglichkeiten durch das eingeschränkte öffentliche Leben eingestellt. Die restlichen Lagekartoffeln wurden verkauft. Bei guten Witterungsbedingungen kommen die Pflanzkartoffeln zügig in den Boden.
Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 17 KW 2020 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Mecklenburg - Vorpommern
Die Erzeugerpreise für Lagerkartoffeln sind zum Ende der Saison kein Thema. Sie bleiben stabil auf dem Niveau der vergangenen Wochen. Packer berichten von schwankenden, schwer kalkulierbaren Absatzmengen im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern. Nachdem in der Woche nach Ostern die Nachfrage nach Packware völlig eingebrochen war, kommt diese Woche wieder etwas Fahrt auf. Packer schätzen, dass die Absatzmenge in den Handelsketten seit den Einschränkungen im öffentlichen Leben durch die Viruspandemie um 20 bis 30% gegenüber den Vorjahren zugenommen hat. Es wird notgedrungen mehr zuhause gekocht und das traditionell hierzulande mit Kartoffeln. Die ägyptischen Frühkartoffeln werden zunehmend nachgefragt, insbesondere in der Osterwoche stieg der Absatz. Die Schälkartoffelpreise bleiben bei extrem geringen Absatzmöglichkeiten unverändert. Die Branche hat erhebliche Probleme, teils wird Kurzarbeitergeld gezahlt. Das Kartoffelpflanzen läuft auf Hochtouren.
Brandenburg
Im Auftrag der Handelsketten werden seit Wochenbeginn von heimischen Packern zum Teil nur noch ägyptische Frühkartoffeln abgepackt. Andernorts kommen nach wie vor Lagerkartoffeln in die Tüten. Diese werden teils aus Sachsen - Anhalt und Niedersachsen bezogen. Die Qualität der Packware schwankt stark. Das Preisniveau für die Speiseware aus der Ernte 2019 bleibt stabil. Die Landwirte sind beim Kartoffelpflanzen auf den Feldern. Die Bedingungen dazu sind derzeit sehr gut, aber es fehlt insgesamt dringend Regen. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Vorwochenniveau. Durch Kurzarbeit und weniger Liefertage wird versucht, die Branche zu erhalten.
Sachsen - Anhalt
Für die verbliebenen Speisekartoffeln aus der Ernte 2019 haben sich die Erzeugerpreise nicht geändert. Inzwischen sind jedoch einige Lagerhallen geräumt. Die restliche freie Lagerware verbleibt im Land, Export ist nicht möglich. Der Lebensmitteleinzelhandel stellt sein Produktsortiment zum Teil auf Frühkartoffeln um. Noch handelt es sich dabei überwiegend um ägyptische Ware. Es wird jedoch weiterhin noch alterntige Ware abgepackt, zum Teil wie in den Jahren zuvor voraussichtlich bis Ende Mai/ Anfang Juni. Derzeit wird die Nachfrage nach Speiseware in den Handelsketten als ruhig beschrieben. Schälkartoffeln sind weiterhin nur sehr eingeschränkt vermarktungsfähig. Die Preise für Schälware bleiben unverändert. Das Kartoffellegen auf den Feldern geht zügig voran.
Thüringen
Nachdem sich die Absatzmengen von Packware nach der Osterwoche sehr stark reduzierten, normalisierten sich diese dann zum vergangenen Wochenende. Die Nachfrage bleibt jedoch schwach. Packer berichten von stark schwankenden und schwer kalkulierbaren Absatzmengen seit dem Beginn der Einschränkungen im öffentlichen Leben infolge der Viruspandemie. Das Preisniveau für Pack- und Schälware bleibt unverändert auf dem Niveau der Vorwoche. Die Nachfrage nach ägyptischen Frühkartoffeln entwickelt sich langsam. Teils nehmen sie einen Umfang von 10% der Packmenge ein.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 27. April 2020