Seit 2016 ist die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) in Südtirol zu beobachten und ist heute in vielen Gegenden Europas verbreitet. Dieses aus Asien stammende invasive Insekt kann auch in der lokalen Obstwirtschaft große Schäden verursachen.
Samurai-Wespe (Trissolcus japonicus) Foto © Versuchszentrum Laimburg
Am Versuchszentrum Laimburg wird der Schädling seit 2016 untersucht. Um eine wirksame Bekämpfungsstrategie entwickeln zu können, müssen zuerst Verhalten und Biologie der Wanze studiert werden.
Maßnahmen zur Regulierung der Marmorierten Baumwanze
Bislang stützen sich die Maßnahmen zur Regulierung von H. halys auf den Einsatz chemischer Insektizide und die Verwendung von Insektenschutznetzen. Langfristig sind jedoch nachhaltigere Strategien, wie die biologische Bekämpfung mittels eines natürlichen Gegenspielers, notwendig. In Asien wird die Marmorierte Baumwanze durch bestimmte Parasitoide in Schach gehalten. Durch die Einführung dieser Parasitoide aus dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet des Schädlings in Asien könnte die Populationsdichte von H. halys verringert werden. Erste Laborversuche haben gezeigt, dass etwa die sog. Samurai-Wespe (Trissolcus japonicus), eine sehr kleine Wespenart, 90 % bis 100 % der Eier von H. halys parasitiert.
Freisetzung und Nachzucht der Samurai-Wespe (Trissolcus japonicus)
Im Sommer 2020 soll dieser natürliche Gegenspieler der Marmorierten Baumwanze in Südtirol freigesetzt werden, um die Ansiedlung des Parasitoiden im Land zu fördern.
Ab Mai 2020 ist nun in Italien die Nachzucht jenes T. japonicus-Stamms erlaubt, der vom nationalen Forschungsinstitut CREA an die dazu ermächtigten “Züchtungsinstitutionen" weitergegeben wird. In Südtirol ist das Versuchszentrum Laimburg mit der Nachzucht der Samurai-Wespe beauftragt worden.
Sammlung Marmorierter Baumwanzen für die Trissolcus-Zucht
Für die Vermehrung der Samurai-Wespe benötigt das Versuchszentrum Laimburg dringend Marmorierte Baumwanzen. In diesen Wochen kommen die Baumwanzen aus der Überwinterung und werden aktiv.
Wie bisher rufen wir darum die Bevölkerung zur Mithilfe auf: Wer Gegenden kennt, in denen besonders viele Individuen der Marmorierten Baumwanze vorkommen (> 30 lebendige Individuen), ist gebeten, dies dem Versuchszentrum Laimburg zu melden. Die Mitarbeiter des Versuchszentrums kümmern sich um die Abholung der Wanzen.
Quelle: Versuchszentrum Laimburg
Veröffentlichungsdatum: 05. Mai 2020