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Österreich: Apfelpreise werden fester, Lagerbestand schmilzt dahin

Nach den letzten, sehr intensiven Vermarktungswochen beruhigten sich die Geschäfte landläufig, wenngleich sich der Absatzmarkt für Tafeläpfel auch im April äußerst aufnahmefähig zeigte. Der Rekordernte 2018 geschuldet, war im Beobachtungszeitraum des letzten Jahres, Lagerentlastung um jeden Preis angesagt.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Umso mehr ist heuer taktisches Verkaufsgeschick gefragt. Die Mengen werden knapp und die Preise zusehends fester. Dem Trend folgend, könnten diese auch im letzten „Hauptliefermonat“ Mai weiter anziehen, heißt es im aktuellen Agrarmarkt Austria (AMA)-Marktbericht Obst und Gemüse - April 2020.

Die Bestätigung des anhaltenden Aufschwungs für April erfolgt durch die von der AMA bundesweit erfassten Großhandelspreise heimischer Hauptsorten aus konventioneller Produktion. Gala verfestigte sich gegenüber März mit durchschnittlich 0,81 EUR/kg um 10 %. Golden Delicious mit 0,63 EUR/kg um 11 % und Jonagold kostete im April sortiert und verpackt, ab Rampe, im Durchschnitt 0,74 EUR/kg (+6 % zum Vormonat) und erreichte damit den höchsten Stand seit 18 Monaten. Sortenübergreifend legte der Verkaufspreis um durchschnittlich 12 % gegenüber März und 37 % gegenüber dem korrespondierenden Vorjahreswert zu.

Der von der Agrarmarkt Austria erhobene Lagerbestand an österreichischen Tafeläpfel (bio & konv.) wies mit Stichtag 01.04. 47.476 t auf und befindet sich damit, konventionelle Ware betrachtet, rund 25 % unter dem 5jährigen Durchschnitt.

Freilich sind die Minderernten 2016, 2017 und dass darauffolgende Rekordjahr 2018 naturgemäß nur bedingt repräsentativ. Mit Fortschreiten der Saison werden die Regalreihen lichter. Kronprinz Rudolf, Elstar und Granny Smith sind bereits, oder werden zeitnah auslaufen und der wichtige Exportapfel Gala geht voraussichtlich Ende Mai bzw. Anfang Juni zu Neige.
Auch der aggregierte Lagerbestand der 4 größten europäischen Produzentenländer (PL, IT, FR, DE) hinkt dem Vorjahr um rund 23 % hinterher.

Bekanntlich hatte es Polen, aufgrund von Spätfrösten 2019, besonders schwer erwischt. Eine massive Preiskorrektur (+160 % im März) und eine Halbierung des Bestandes (Stand 01.04) zum Vorjahr ist das Resultat dessen.

Österreichische Tafeläpfel sind weiterhin auf internationalen Märkten gefragt und präsent. Natürlich auch und gerade wegen Polens Abwesenheit, werden im heurigen Wirtschaftsjahr starke Abflüsse in Richtung Deutschland, Spanien und Skandinavien verzeichnet. Osteuropa spielt, nicht zuletzt wegen des hohen Preisniveaus, eine untergeordnete Rolle.

In welchem Ausmaß die vergangenen Frostnächte die Qualität und Erntemenge 2020 beeinflussen werden, ist zurzeit schwer zu sagen zumal auch noch die „Eisheiligen“ Mitte Mai ins Haus stehen. Dass es bereits regional zu großen Schäden gekommen ist, ist Tatsache. Mehr Klarheit dazu wird es Ende Mai, Anfang Juni geben.

Quelle: AMA-Marktbericht Obst und Gemüse - April 2020
 

Veröffentlichungsdatum: 14. Mai 2020