Die Corona-Krise hat nicht nur das Essverhalten vieler Menschen beeinflusst, sondern auch die Sicht auf die deutsche Landwirtschaft und damit die regionale Erzeugung verändert. Dies ist ein Ergebnis der jährlichen repräsentativen forsa-Umfrage unter 1000 Verbraucherinnen und Verbrauchern im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Demnach gaben 39 Prozent der Befragten an, dass die Landwirtschaft für sie in der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen hat.
Grafik Regionale Herkunft. Quelle © BMEL
Zentrale Ergebnisse der Zusatzbefragung "Ernährung in der Corona-Krise"
Für 39 Prozent der Befragten hat durch Corona die Bedeutung der Landwirtschaft nochmals zugenommen.
Besonders hoch fällt dieser Zuwachs bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus: Fast die Hälfte misst der Landwirtschaft eine höhere Bedeutung zu (47 Prozent).
30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in der Corona-Krise mehr kochen, als zuvor.
28 Prozent der Befragten nehmen Mahlzeiten häufiger als zuvor gemeinsam ein.
Beim Kochen werden mehr frische Zutaten verwendet.
Bei der gemeinsamen Vorstellung des Ernährungsreportes mit forsa-Chef Prof. Güllner am 29. Mai 2020 in Berlin betonte Bundesernährungsministerin Julia Klöckner: "Corona verändert auch den Ernährungsalltag der Deutschen. Lebensmittel aus der Region haben an Bedeutung gewonnen. Es ist ein neues Bewusstsein für Lebensmittel entstanden – und für die Arbeit derjenigen, die sie produzieren. Diese neue Wertschätzung gilt es, aufrecht zu erhalten."
Stellten den Ernährungsreport 2020 in Berlin vor: Bundesministerin Julia Klöckner und forsa-Geschäftsführer Prof. Manfred Güllner. Foto © BMEL/Photothek/Thomas Imo
Die Befragung macht deutlich: Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wollen auch verstärkt auf saisonale Produkte mit kurzen Transportwegen zurückgreifen. 83 Prozent ist es (sehr) wichtig, dass ein Lebensmittel aus der Region kommt. Wie wichtig die regionale Herkunft ist, hängt dabei auch vom Produkt ab.
Corona hat auch Auswirkungen auf das heimische Koch- und Essverhalten. 30 Prozent geben an, dass sie aktuell häufiger als vor der Krise selbst zubereitete Speisen kochen, 28 Prozent essen häufiger gemeinsam mit ihren Haushaltsmitgliedern, 21 Prozent kochen häufiger gemeinsam.
Grundsätzlich gilt: Die Mehrheit der Deutschen (73 Prozent) kocht gerne - quer durch alle Altersgruppen. Allerdings schaffen es viele im Alltag nicht regelmäßig zu kochen: So kochen 39 Prozent täglich, 40 Prozent stehen zwei bis dreimal pro Woche am Herd.
Gut die Hälfte der Befragten (55 Prozent) bezeichnet sich als Flexitarier und gibt an, bewusst ab und zu auf Fleisch zu verzichten. Knapp die Hälfte (49 Prozent) hat schon einmal oder öfter pflanzliche Alternativen zu Milch, Käse oder Joghurt sowie Alternativprodukte zu Fleischwaren (Fleischersatz) gekauft. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
Den gesamten Ernährungsreport 2020 finden Sie hier: www.bmel.de/ernaehrungsreport2020
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Quelle: BMEL
Veröffentlichungsdatum: 02. Juni 2020