"Dank guter Geschäftsentwicklung ist es dem Großhandel in Vor-Corona-Zeiten gelungen, ein kleines Polster zu schaffen, das nunmehr dahinschmilzt wie Eis in der Sonne. Für eine Bestandsaufnahme ist es noch zu früh, aber die aktuelle BGA-Sonderumfrage vom Mai, die den schlechtesten BGA-Klimaindikator seit der erstmaligen Erhebung 1998 aufweist, unterstreicht die Dramatik der derzeitigen Situation." Dies erklärte Ines Kitzing, 1. Vizepräsidentin des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), zu der am 3. Juni vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Entwicklung der Großhandelsumsätze im ersten Quartal 2020.
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Nach den Angaben des statistischen Bundesamtes erzielte der Großhandel im ersten Quartal ein nominales Wachstum von durchschnittlich 3,4 Prozent und real von 4,4 Prozent, allerdings sanken die Umsätze im März nominal um 1,8 Prozent, real um 1,7 Prozent.
"Nun kommt es darauf an, die richtigen Impulse für ein Herauswachsen aus der Krise zu setzen. Der Markt für deutsche Unternehmen ist die ganze Welt. Deshalb muss der wirtschaftliche Neustart eine Verbesserung des Wirtschaftsstandorts bringen und zwar branchenübergreifend. Die Unternehmen benötigen starke Impulse durch einen strategischen Ansatz in der Steuerpolitik und bei den Investitionen. Geeignete Stellschrauben sind die Verlustverrechnung zu erweitern und insbesondere die Unternehmensbesteuerung zu modernisieren. Aber auch die Stärkung von Investitionen in Bildung, Digitalisierung und Klimaschutz gilt es voranzutreiben", so Kitzing abschließend.
Quelle: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
Veröffentlichungsdatum: 04. Juni 2020