Freshfel Europe fordert von den Verhandlungsführern von EU und GB, den Obst- und Gemüsesektor nicht außer Acht zu lassen und den Unternehmen zu ermöglichen, sich nach Covid-19 zu erholen, bevor große Veränderungen für die Unternehmer in dem EU-GB-Handel eingeführt werden.
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Das kann nur durch einen echten und praktikablen technischen Fortschritt der Verhandlungen gesichert werden, wobei "politisches Posieren" beiseite gelassen wird, und um ein Szenario eines "An-der-Klippe-Stehens" unbedingt zu vermeiden. Zudem wird eine Verpflichtung beider Seiten benötigt, um die Handelsbedingungen bei einem "no deal"-Brexit und vorübergehenden Abmachungen ähnliche wie jene, die 2019 angekündigt wurden, spätestens Ende des Sommer zu klären, um etwas Sicherheit für die Unternehmen im Falle sicherzustellen, sie begegnen einem Szenario des schlimmsten anzunehmenden Falles ("worst case scenario").
Der Sektor bleibt tief besorgt über die begrenzte Zeit, die noch verbleibt, um eine ausgewogene EU-GB-Vereinbarung zu erreichen, um die Fortdauer lange bestehender Handelsflüsse zwischen den zwei Blöcken zu sichern. Da der 1. Januar 2021 näher rückt, zeichnet sich das lange befürchtete "no deal"-Szenario ab. Als eine große Bedrohung für den europäischen Obst- und Gemüsesektor*, zudem gepaart mit der Covid-19-Pandemie, wird es auf einen perfekten Sturm zulaufen, dem der Sektor nicht standhalten könnte.
Die Sicherung einer kontinuierlichen Versorgung mit Obst und Gemüse an die europäischen Bürger während der Covid-19-Pandemie war nicht nur problematisch, sondern sehr teuer für den Obst- und Gemüsesektor. Ende dieses Jahres werden viele Unternehmen bereits in einer sehr fragilen Finanzsituation sein und keine weiteren Kostenanstiege infolge einer zweiten dramatischen Veränderung der Geschäfte in weniger als 12 Monaten tragen können. Der jüngst bekannt gegebene UK Global Tariff (ab 1. Januar 2021) wird sich bereits negativ auf einige wichtige Landwirtschaftsprodukte auswirkten. Zudem wird es, wo die Covid-19-Pandemie die Ressourcen des Sektors einnimmt, äußerst begrenzte Kapazitäten geben, um sich auf die neuen Bedingungen und Prozeduren eines "harten" Brexit vorzubereiten, insbesondere wenn sie bis zum Ende der Verhandlungen offen bleiben, wie es üblicherweise zu erwarten ist.
*Informationen über die Handelsherausforderungen infolge des Brexit für die EU und GB: Für die Exporteure von Obst und Gemüse der EU bedeutet der Brexit einen Anstieg der internationalen Exporte um 60%, von rund 5 auf 8 Millionen Tonnen. Für die in GB ansässige Industrie wird der Brexit die Mengen von Obst und Gemüse verdoppeln, die in das Land importiert werden. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass die Zolllasten vor allem von kleinen und mittelgroßen Unternehmen mit begrenzten oder keinen Erfahrungen mit Zollabläufen getragen werden.
Quelle: Freshfel Europe
Veröffentlichungsdatum: 18. Juni 2020