Aufgrund der Coronavirus-Krise wollen Gemüseanbauer und Verarbeitungsunternehmen in Großbritannien, Spanien, Italien und Deutschland den Übergang zur mechanischen Ernte beschleunigen.
Foto © Rijk Zwaan - www.rijkzwaan.com/stronger-together
Obwohl der größte Schwerpunkt auf Blattgemüse liegt, sind auch die Züchter anderer Gemüsekulturen an einer Erhöhung des Automatisierungsgrades interessiert. Das geht aus Interviews hervor, die das Gemüsezüchtungsunternehmen Rijk Zwaan unter seinen europäischen Partnern in der Versorgungskette durchgeführt hat.
Da Europa die erste Phase der Coronavirus-Krise bewältigt hat, möchte Rijk Zwaan eine Bestandsaufnahme der Situation machen. Das Gemüsezüchtungsunternehmen befragte seine europäischen Partnerunternehmen - vom Produzenten bis zum Einzelhändler - über die Auswirkungen der Krise auf ihr Unternehmen und ihre Erwartungen die Zukunft betreffend. Rijk Zwaan ergänzte die Antworten um Erkenntnisse von Organisationen wie der Rabobank, Edge by Ascential* und Nielsen sowie mit seinem Fachwissen aufgrund der eigenen Gemüsekulturen und Marktspezialisten. Rijk Zwaan teilt alle relevanten Erkenntnisse mit seinen Kunden, um ihnen zu helfen, auf die Veränderungen in der Frischprodukte-Lieferkette zu reagieren.
Besorgnis hinsichtlich Arbeitskräften und wirtschaftlicher Unsicherheit
Eine der wichtigsten Änderungen ist der stärkere Fokus auf die Umstellung auf mechanische Ernte. Dies wurde durch arbeitskräfteabhängige Herausforderungen noch verstärkt. Europäische Reisebeschränkungen haben zu einem Mangel an Saisonarbeitern geführt, und soziale Distanzierung ist in vielen gartenbaulichen Arbeitsumgebungen nicht möglich. Beide Faktoren haben zu zusätzlichen Kosten in der Frischprodukte-Lieferkette geführt. Laut einer Untersuchung von Rijk Zwaan erweist sich der Punkt Arbeitskraft als ein besonderes Problem für Produzenten und Verarbeitungsbetriebe in Großbritannien, Deutschland, Spanien und Italien und ist auch im Bio-Sektor ein Thema. Viele Partner in Europa sind nicht nur hinsichtlich Arbeitskräften besorgt, sondern auch über eine mögliche Rezession - vor allem wegen der Unsicherheit über deren Ausmaß und Dauer und darüber, wie sich das auf die Nachfrage nach Obst und Gemüse auswirken wird.
Hohe Nachfrage nach Handelsware Gemüse
Es gibt aber nicht nur schlechte Nachrichten. Nach Angaben der von Rijk Zwaan befragten Einzel- und Großhändler stieg der Absatz von Obst und Gemüse während des Lockdowns um durchschnittlich 20 bis 40 %. In der Phase der Panikkäufe waren so genannte Commodity-Gemüse und Produkte mit langer Haltbarkeit - wie Eisbergsalat, Paprika, Strauchtomaten und tiefgefrorener Spinat - besonders gefragt. Es gab einen vorübergehenden Nachfragerückgang bei Gemüsespezialitäten, Salaten „to go“ und Melonen, zum Teil durch den plötzlichen Einbruch des Absatzes in der Food-Service-Industrie verursacht. Aber diese Produkte erholten sich allmählich. Nachdem die Einzelhändler zunächst die Menge ihrer SKUs reduziert hatten, geben sie an, dass diese nun, da sich die Situation in Europa entspannt, wieder auf das frühere Niveau zurückkehren.
Erhöhtes Interesse an Frische und Gesundheit
Die Studie zeigt zukünftige Möglichkeiten für die gesamte Frischprodukte-Lieferkette auf. Das Interesse der Verbraucher an frischer und gesunder Hausmannskost hat deutlich zugenommen, und die Verbraucher haben während des Lockdowns aktiv nach neuen Rezeptideen gesucht. Die Verbraucherplattform Love My Salad zog dreimal so viele Besucher an wie normal, und eine Auberginenbroschüre erreichte eine enorme Anzahl von Downloads. Während des Coronavirus-Ausbruchs hoben die Medienkanäle regelmäßig die Bedeutung einer gesunden Lebensweise und die Vorteile des Verzehrs von Obst und Gemüse hervor. Untersuchungen der Rabobank prognostizieren, dass „frisch & gesund" sowie „Hausmannskost" auch in Zukunft wichtige Verbrauchertrends bleiben werden, ebenso wie „local for local“ und neue Vertriebskanäle wie Online- und Rezeptangebote.
Verbraucherwachstum bei Online-, Regional- und Bioprodukten
Es überrascht nicht, dass die Online-Verkäufe während des Lockdowns aufgrund des Coronavirus einen Höchststand erreichten; europäische Einzelhändler verzeichneten in ihren Online-Kanälen Zuwächse von 30 bis 50 %. Zeitweise hatten die Lebensmittelketten – ebenso wie die Anbieter von Gemüsekisten, die ins Haus geliefert werden - Mühe, mit der Nachfrage Schritt zu halten. Es gab einen allgemeinen Anstieg von regional angebauten und Bioprodukten, zum Teil direkt vom Bauern. Dies lag zum Teil daran, dass die Verbraucher ein größeres Interesse an der Herkunft der Produkte und den Anbaumethoden zeigten und zum Teil an ihrem Wunsch, regionale Unternehmen zu unterstützen. Experten gehen davon aus, dass ein Teil des zusätzlichen Absatzes über den Online-Kanal, die Gemüsekisten und regionale/biologische Produkte auch nach der Krise anhalten wird.
„Sharing“ mit Partnern
Rijk Zwaan teilt diese und andere Erkenntnisse eins zu eins mit seinen Partnerunternehmen, um ihnen zu helfen, gemeinsam neue Chancen zu nutzen. Das Gemüsezüchtungsunternehmen bietet verschiedene Lösungen an, wie z. B. Salanova® Teenleaf für die maschinelle Ernte, Förderung inspirierender Ideen für die Hausmannskost mit Gemüse, und Gemüse, das dank seiner geringeren Größe oder längeren Haltbarkeit ideal für Gemüsekisten geeignet ist. Auf diese Weise teilen wir eine gesunde Zukunft.
Gemeinsam stärker
Rijk Zwaan setzt sich dafür ein, Erzeuger und Partner in ihren Bemühungen um die Produktion, den Vertrieb und/oder die Verarbeitung von Obst und Gemüse zu unterstützen. Basierend auf den allerneuesten Markterkenntnissen wollen wir der Gemüse-Lebensmittelkette helfen, sich an die "neue Wirtschaft" anzupassen, indem wir maßgeschneiderte, relevante und anwendbare Beratung und Lösungen anbieten. www.rijkzwaan.com/stronger-together
*internationales Handelsforschungsunternehmen
Quelle: Rijk Zwaan
Veröffentlichungsdatum: 19. Juni 2020