Das Potenzial, Verpackungen einzusparen, ist in verpackungsarmen beziehungsweise -freien Läden enorm. Das fand ein Forschungsteam der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) in einem Forschungsprojekt, finanziert vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN), heraus.
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So wurden die Abfallmengen in jeweils vier Unverpackt-Läden und Bioläden am Beispiel von 19 Produkten erfasst. Das Ergebnis: In den untersuchten Unverpackt-Läden fiel im Schnitt 84 Prozent weniger Verpackungsmüll an als in den Vergleichsläden, wie Ökolandbau.de berichtet.
Am größten war der Einspareffekt bei Essig, Espresso, Pfeffer und Ölen, am geringsten bei Datteln mit 20 Prozent. Den höchsten Anteil am Verpackungsmüll machte die Transportverpackung aus. Ein noch relativ großes Hindernis, um den Verpackungsmüll auf ein Mindestmaß zu reduzieren, ist die Warenlogistik. "Die Umstellung von Prozessen bei Herstellern und Großhandel ist aufwendig, für vieles gibt es noch keine Standardlösungen. Das macht das Weglassen von Verpackungen auf allen Stufen ressourcenintensiv. Es sind mehr Arbeitsschritte, Handgriffe und Lagerkapazitäten erforderlich. Auch in der Logistik gibt es eingespielte Routinen, Gewohnheiten und Konventionen, zum Beispiel beim Handling – diese zu ändern ist nicht immer einfach", erklärt Professor Jens Pape von der HNEE.
Unverpackt im Hofladen?
Eine Unverpackt-Ecke kann das Profil eines Hofladens erweitern und damit neue Kundinnen und Kunden anlocken. Die meisten Waren werden in Bio-Qualität angeboten.
"Unverpackt-Läden zeigen, dass kleine, inhabergeführte Läden auch gegen größere Ketten bestehen können, wenn die Vorteile dieser Ladenkonzepte klar betont werden: Eine familiäre Atmosphäre, die persönliche Beziehung zu Inhaberinnen und Inhabern und die damit verbundene hohe Glaubwürdigkeit", berichtet Alexandra Wittwer, Mitarbeiterin im Forschungsprojekt. So werden die Läden von vielen Kundinnen und Kunden gerade wegen des kleineren, aber sorgfältig ausgewählten Sortiments geschätzt – ähnlich wie im Hofladen.
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Quelle: Ökolandbau.de
Veröffentlichungsdatum: 23. Juni 2020