Die Lebensmittelgeschäfte in Deutschland haben das vergangene Jahr mit einem stabilen Umsatzplus abgeschlossen. Das zeigen die jüngsten Daten im Statistikkompendium EHI handelsdaten aktuell 2020.
Infografik Quelle © EHI Retail Institute e. V.
Im laufenden Jahr konnten die Lebensmittelgeschäfte Corona-bedingt ihre Marktanteile sogar noch weiter ausbauen und unterstreichen damit ihre große Bedeutung für die deutsche Handelsbranche und ihre Kundschaft.
Umsatzplus im LEH
Mit 166,0 Mrd. Euro ging 2019 etwa ein Drittel des gesamten Einzelhandelsumsatzes in Deutschland (543,6 Mrd. Euro) auf das Konto der Lebensmittelgeschäfte. Damit haben die Unternehmen aus dem Lebensmitteleinzelhandel 3,9 Mrd. Euro bzw. 2,4 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr. Das stärkste Wachstum erzielten die Supermärkte mit plus 5,1 Prozent und die großen Supermärkte* mit plus 4,9 Prozent. Nur leicht angestiegen (plus 0,8 Prozent) sind die Umsätze der Discounter.
Die positive Entwicklung der Branche hat sich auch in den ersten Monaten des laufenden Jahres bestätigt. „Während die Außer-Haus-Gastronomie in der Lockdown-Phase schließen musste, hat der Lebensmitteleinzelhandel die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln aufrechterhalten. Dabei konnten die Lebensmittelgeschäfte in den ersten Monaten dieses Jahres sogar weitere Umsatzzuwächse erreichen,“ erklärt EHI-Handelsexperte Marco Atzberger. Im 1. Quartal 2020 setzten die Lebensmittelgeschäfte in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt real 6,9 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum.
Top-5-Lebensmittelhändler
Im Ranking der größten Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland hat Edeka mit einem Nettoumsatz von 37,6 Mrd. Euro in 2019 die Nase vorn. Rewe folgt auf Platz 2 mit einem Nettoumsatz von rund 24,7 Mrd. Euro. Platz 3 sichert sich Lidl mit 20,1 Mrd. Euro (netto). Aldi Süd schließt sich mit 15,8 Mrd. Euro (netto) auf Platz 4 an. Netto Marken-Discount hat 2019 einen Nettoumsatz von 13,5 Mrd. Euro und somit Platz 5 im Ranking der größten Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland erreicht.
Infografik Quelle © EHI Retail Institute e. V.
Beschleunigte Digitalisierung
Die Digitalisierung im Handel schreitet rapide voran. Die Corona-Pandemie sorgt aktuell für einen zusätzlichen Digitalisierungs-Schub, denn die Notwendigkeit einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur ist in den vergangenen Monaten in allen Bereichen des Handels stark gestiegen. Den Grundstein für wichtige Investitionen in ihre IT-Infrastruktur und damit für erfolgreiche Digitalisierungsstrategien haben viele Handelsunternehmen bereits im vergangenen Jahr gelegt. So haben 2019 zwei Drittel der Handelsunternehmen ihre IT-Budgets erhöht. 31 Prozent der Unternehmen arbeiteten mit konstantem Budget und nur 3 Prozent haben ihre IT-Budgets gekürzt. Im Durchschnitt wenden die Handelsunternehmen 1,46 Prozent ihres Nettoumsatzes für IT-Projekte auf. Dadurch sollten viele Handelsunternehmen gut aufgestellt sein, um den digitalen Herausforderungen im Corona-Jahr zu begegnen.
Quelle: EHI Retail Institute e. V.
Veröffentlichungsdatum: 14. Juli 2020