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Ökolandbau.de: Besuch auf dem Weltacker

Ein Abbild der globalen Landwirtschaft auf 2.000 Quadratmetern – das ist der Weltacker. Hier wächst auf kleiner Fläche fast alles, was wir verzehren, verfüttern, verarbeiten und verheizen, wobei die Ackerkulturen im gleichen Verhältnis angepflanzt werden wie auf den Feldern weltweit. Drei solcher Weltacker machen in Deutschland Welternährung konkret erfahrbar.

Foto ©  Klaus Rapp
Das Gemüsebeet ist überraschend klein. Zwiebeln und Tomaten sind die am häufigsten angebauten Gemüse. Foto ©  Klaus Rapp

Die Zahl ergibt Sinn: die weltweite Ackerfläche von 1,45 Milliarden Hektar geteilt durch 7,5 Milliarden Menschen ergibt rund 2000 Quadratmeter. So viel fruchtbares Ackerland steht uns allen pro Kopf zu. Darauf muss alles wachsen, was uns ernährt und versorgt: Weizen, Kartoffeln, Kohl und Co. sowie Genusspflanzen wie Zuckerrüben, Kaffee und Tabak. Hinzu kommen Mais und Soja als Tierfutter, Baumwolle für T-Shirts sowie Raps für Biodiesel.

"Wir haben die Ackerkulturen im gleichen Verhältnis angepflanzt, wie sie auf den Feldern weltweit angebaut werden. Allein 986 Quadratmeter – also fast die Hälfte der Beete – befüllt Getreide. Auf Platz 2 folgen die Ölfrüchte mit 340 Quadratmetern", erklärt Anette Wilkening vom Überlinger Weltacker. Das Bildungsprojekt am Bodensee findet sich auf einem Feld des Demeter-Hofguts Rengoldshausen.

Tierfutter frisst Fläche

Mehr als zwei Drittel der weltweiten Ackerflächen frisst das Tierfutter. Entsprechend ist das Sojabeet auf dem Weltacker mit 150 Quadratmetern dreimal so groß wie das Gemüsebeet mit 50 Quadratmetern. Allein um zwei Schweine auf 115 Kilogramm Schlachtgewicht zu mästen, braucht es 2000 Quadratmeter Fläche. Aber die fehlen dann einem Menschen. "Wir wollen nicht Vegetarismus predigen, sondern Verständnis für das Maß wecken", erläutert die Bildungsreferentin Wilkening das pädagogische Konzept. Die Wirkung beruht nicht auf dem moralischen Zeigefinger, sondern die Flächenanteile sprechen für sich. Das zeigen auch die Flächenbuffets auf einen Blick: mit den Zutaten für ein Gericht bepflanzte Beete. So braucht eine Mahlzeit Spaghetti Bolognese etwa dreimal so viel Fläche wie Spaghetti mit Tomatensauce.

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Quelle: BZL - Bundesinformationszentrum Landwirtschaft

Veröffentlichungsdatum: 24. Juli 2020