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Marktinformation Ostdeutschland 33 KW: Erzeugerpreise Kartoffeln unter zunehmendem Druck

Zum Ende der Frühkartoffelsaison stehen die Erzeugerpreise unter zunehmendem Druck. Packer haben ihr Warensortiment auf regionale Speisekartoffeln umgestellt. Das Erzeugerpreisniveau hat im Vergleich zur Vorwoche 4 EUR/dt nachgegeben. Für Speiseware ab Station werden in dieser Woche für vorwiegend festkochende Sorten 18 EUR/dt und 20 EUR/dt für mehlig kochende und festkochende Sorten genannt.

Bildquelle: Shutterstock.com Kartoffel
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Die im Berichtsgebiet genannten Preise liegen teils deutlich darunter. Weitere Preisrückgänge werden nicht ausgeschlossen. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 33 KW 2020 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.

Die aktuell anhaltend hohen Temperaturen und trockene Böden erschweren vielerorts das Roden. Teils sind die Rodungen eingestellt worden, andernorts laufen die Erntearbeiten eingeschränkt weiter. Auf den unter Beregnung stehenden Flächen können die Rodungen kontinuierlich fortgesetzt werden. Die Erntemengen entsprechen nicht in jedem Fall den Erwartungen. Vereinzelt wird von einem hohen Drillingsanteil berichtet. In Thüringen sorgt ein enormer Feldmausbefall für Probleme mit Mäusefraß. Befürchtungen, dass die hohen Temperaturen nicht abreißen und negative Auswirkungen auf Ertrag und Qualität haben, dämpfen die Ertragserwartungen. Das Angebot an heimischen Kartoffeln im Handel nimmt weiter zu und ist bedarfsdeckend. Der ohnehin schwache Absatz von Speisekartoffeln wird durch die derzeit hochsommerlichen Temperaturen noch weiter abgeschwächt.

Im Schälbereich dominiert ebenfalls regionale Ware. Bedingt durch die anhaltenden Schulferien in einigen Bundesländern ist auch die Nachfrage nach Schälkartoffeln schwach. Der starke Druck auf die Schälrohware erzeugt ebenfalls Druck auf die Preise für geschälte rohe Kartoffeln. Die Schälkartoffelpreise wurden von weiteren Produzenten zurückgenommen. Das umsatzstärkste Bundesland bleibt Mecklenburg-Vorpommern. Das Ferienende und der anhaltende Urlauberzustrom in den Küstenregionen Mecklenburg-Vorpommerns sorgen hier für guten Absatz, der aktuell bei 90 % des normalen Umsatzes liegt.

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Quelle: MIO-Lallf

Veröffentlichungsdatum: 19. August 2020