Ende August beginnt die Apfel-Haupternte im Alten Land. Die Fachleute sehen der Saison trotz eines kleinen Rückgangs optimistisch entgegen, wie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen berichtet.
Beliebte Frühapfelsorte: Delbarestivale Ambassy. Foto © Obstbauversuchsanstalt Jork
Die Obstbauer*innen im Alten Land rechnen mit einer guten Apfelsaison 2020/21 – obgleich sie im Herbst mit rund 290.000 Tonnen Äpfeln rund zwei Prozent weniger ernten werden als 2019. Aufgrund des Wetters gehen die Expert*innen von guten Zucker- und Aroma-Werten aus. „Die Äpfel aus unserer Anbauregion schmecken hervorragend“, sagt Dr. Karsten Klopp, Leiter der zur Landwirtschaftskammer Niedersachsen gehörenden Obstbauversuchsanstalt in Jork im Landkreis Stade.
Die Ernte der Frühäpfel hat bereits begonnen. Dazu zählt zum Beispiel die Sorte Delbarestivale. Sie gilt als „der Elstar unter den Frühäpfeln“ wegen ihres hoch aromatischen, süß-säuerlichen Geschmacks und ihrer besseren Lagerungsfähigkeit. Denn normalerweise sind Frühäpfel nicht so lange lagerfähig, sie werden genussreif am Baum geerntet und müssen rasch verzehrt oder verarbeitet werden. Das Kilo kostet aktuell um die 2,40 Euro.
Die Frühäpfel sind lediglich ein Nischenprodukt. Vor allem Direktvermarkter*innen bauen Sorten wie Klarapfel, Delbarestivale, Collina sowie Gravensteiner oder Deljonca an. Während die Frühäpfel lediglich auf einer Fläche von 300 Hektar angebaut werden, sind es bei den Haupt- und Lagersorten, vom Holsteiner Cox bis zum Elstar, mehr als 8500 Hektar. Am 28. August ist der offizielle Haupternte-Start mit der Apfelsaisoneröffnung der Landesfachgruppe Obst auf dem Betrieb Cohrs in Rutenbeck nahe dem Alten Land.
Profitieren können hat das Alte Land wieder einmal von der Frostschutzberegnung und der ausreichenden Wasserverfügbarkeit. In den vergangenen heißen Tagen hat die klimatisierende Beregnung die Äpfel außerdem vor einem Sonnenbrand schützen können. „Gutes, salzarmes Wasser ist existenziell für das Alte Land und Kehdingen“, sagt Dr. Karsten Klopp. Etwa 20 bis 25 Mal sei allein im Frühjahr beregnet worden.
Die Corona-Pandemie sowie eine voraussichtlich niedrige EU-Ernte dürften des Weiteren zu einer Stärkung der deutschen Anbauregionen beitragen.
Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Veröffentlichungsdatum: 19. August 2020