Die Zwetschensaison steuert in der zweiten Augusthälfte auf ihren Höhepunkt zu. Der Anteil der Haushalte, die Zwetschen kaufen, erreichte in den vergangenen Jahren um diese Zeit seinen Höchststand, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI). Gut möglich, dass die Kurve in diesem Jahr etwas flacher ausfällt. Was sind die Gründe dafür?
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Obwohl die Zwetschensaison nun schon seit einigen Wochen läuft, sind die privaten Verbraucher bislang noch nicht in den Genuss ähnlich niedriger Aktionspreise wie in den Vorjahren gekommen. Auch die Zahl der Werbeanstöße bleibt bislang hinter der des Vorjahres zurück. Noch deutlicher werden die Unterschiede im Vergleich mit dem Jahr 2018, als eine große Ernte die Preise auf den vorgelagerten Handelsstufen gedrückt hatte. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH.
Höhepunkt bei Aktionen bereits überschritten?
Gemessen an den Angebotsaktionen im Lebensmitteleinzelhandel ist der Höhepunkt der diesjährigen Zwetschensaison bereits überschritten. Wie in den Vorjahren waren die ersten beiden Augustwoche ausgesprochen werbeintensiv. Allerdings blieb die Zahl der Werbeanstöße (25) selbst in der 33. Woche rund 11 % unter der des Vorjahres. In der aktuellen Woche ist die Zahl der Werbeanstöße bereits auf 18 zurückgegangen. Bei einer ähnlichen Entwicklung wie im Vorjahr, ist für die 35. Woche bestenfalls ein leichter Anstieg bei der Werbeintensität zu erwarten. Danach läuft die Werbesaison kontinuierlich aus. Es fehlt einfach das Potenzial für umfangreichere Aktionen. Die verfügbaren Mengen aus dem deutschen Anbau fließen schnell ab, und es gibt kaum gelagerte Mengen.
Seit dem Start der ersten Aktionen in der 28. Woche hat sich ihre Zahl bis zur 34. Woche auf 113 aufsummiert. Damit bleibt die Zahl der Werbeanstöße im Beobachtungszeitraum knapp 3 % niedriger als im Vorjahr und sogar 22 % niedriger als im Jahr 2018. Nicht nur an der Zahl der Werbeanstöße wird deutlich, dass es in diesem Jahr ein kleineres Angebot gibt, auch die Aktionspreise unterscheiden sich. Wurden deutsche Zwetschen auf dem Höhepunkt der Saison zu Preisen ab 0,99 EUR/kg beworben, im Jahr zuvor waren es sogar noch 10 Ct/kg weniger gewesen, ist der vergleichbare Aktionspreis in diesem Jahr bislang nur auf 1,37 EUR/kg gesunken. Durch das kleinere Angebot und den Mehraufwand, den die Produktionsbetriebe bei der Beschäftigung von Erntehelfern leisten müssen, ist es aber auch zwingend notwendig, dass am Anfang der Kette, also bei den Erzeugern, auch höhere Preise ankommen.
Wie reagieren die Verbraucher?
Eine geringere Zahl an Angebotsaktionen, höhere Preise, aber auch die hohen Temperaturen in den vergangenen Wochen haben dazu geführt, dass die privaten Verbraucher bislang nicht so stark zu Zwetschen gegriffen haben wie in den beiden Vorjahren. Nur direkt zu Saisonbeginn war der Anteil der Haushalte, die Zwetschen kaufen noch etwas höher, seit Ende Juli wurde der Vorjahreswert jedoch nicht mehr erreicht.
Ist Entspannung in Sicht?
Durch verschiedene Sorten und Anbauregionen erstreckt sich die Saison für Zwetschen über einen langen Zeitraum. Auch jetzt stehen noch mehrere Vermarktungswochen bevor. Wird sich an der Angebots- und damit auch an der Preissituation im weiteren Saisonverlauf noch viel ändern? In unserem exklusiven Web-Seminar AMI live – Ausblick Zwetschen wirft der Marktexperte Michael Koch einen Blick auf die aktuelle Situation am Zwetschenmarkt. Was sind die Hintergründe für die aktuelle Situation, und welche Entwicklungen sind für die kommenden Wochen zu erwarten? Melden Sie sich jetzt online zum kostenfreien AMI Web-Seminar an. AMI freut sich, Sie am 20. August 2020 um 14:00 Uhr begrüßen zu dürfen.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 18.08.2020)
Veröffentlichungsdatum: 20. August 2020