Die Erzeugerpreise sind im Vergleich zur Vorwoche wiederholt um 2 bis 3 EUR/dt gesunken. Teils wurden die Auszahlungspreise auf dem Vorwochenniveau gehalten. Die genannten Preisdifferenzen sind sehr groß. Die untere Spanne liegt regional bereits im einstelligen Bereich. Speiseware ist in ausreichenden Mengen vorhanden.
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Handelsketten drängen auf nachgebende Preise. Für die kommenden zwei Wochen wird versucht Preisstabilität für die Abgabepreise der Packer an LEH-Ketten und Discounter auszuhandeln. In der aktuellen Woche laufen hier und da Werbeaktionen im Handel. Die Angebotspreise reichen von 0,39 bis 0,60 Cent/kg. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 35 KW 2020 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Die Witterungslage hat sich geändert. Niederschläge, wenn auch sehr unterschiedlich, und ein Rückgang der Temperaturen bestimmen nun das Bild. Mancherorts muss weiterhin vor dem Roden bewässert werden, um den Klutenanteil zu verringern. Andernorts werden die Rodungen aufgrund hoher Niederschläge eingestellt oder aber auch, weil der entsprechende Absatz fehlt. Noch wird vorwiegend für den direkten Absatz und die vertragsgemäße Belieferung der Verarbeitungsbetriebe gerodet. Im Nordosten erwarten Erzeuger durchschnittliche Erträge. Ende der Woche wird vereinzelt mit der Einlagerung von Speisekartoffeln begonnen. Etwas südlicher ist man noch zurückhaltender und gespannt, ob das Ertragspotential, wie erwartet ausfällt.
Problematisch ist die anhaltende Mäuseplage in Sachsen-Anhalt und Thüringen, die den Anteil angefressener Kartoffeln erhöht und die Erlöse schmälert.
Für die ruhige Speisekartoffelnachfrage steht derzeit ein mehr als ausreichendes Kartoffelangebot zur Verfügung.
Die Schälkartoffelpreise geben ebenfalls leicht nach. Für Rohware aus dem Vertragsanbau werden je nach Bezugsort Erzeugerpreise von 11 bis 16 EUR/dt genannt. Es ist derzeit ausreichend Rohware in akzeptabler Qualität im Angebot, teilweise fehlt noch die gewünschte Schalenfestigkeit. Mit den kühleren Temperaturen und dem Schulbeginn in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen wird mit einer Absatzbelebung gerechnet.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 02. September 2020