Die europäischen Abladungen wuchsen beträchtlich an. Vor allem die Präsenz inländischer Williams Christ, Clapps Liebling und Boscs Flaschenbirne stieg an. Auch die Bedeutung niederländischer Gute Luise verstärkte sich. Aus den Niederlanden stammten erstmalig Conference, Clapps Liebling sowie Gellert. Dies geht aus dem "Marktbericht KW 35/ 20" des Bundesanstalts für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervor.
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Italien bestimmte mit Santa Maria und Williams Christ das Geschehen; Abate Fetel gab es neuerdings in Frankfurt und München. Die Relevanz von französischen Dr. Jules Guyot und spanischen Limonera verminderte sich hingegen. Belgische Conference komplettierten. Das Interesse konnte problemlos gestillt werden, hielt aber mit der Versorgung nicht immer Schritt. Verbilligungen sollten die Geschäfte beschleunigen, was jedoch nicht durchgehend gelang. Türkische Santa Maria waren in Frankfurt in einem zu üppigen Rahmen vorrätig. Drängende Überhänge wurden nur mittels Vergünstigungen vermieden.
Äpfel
Einheimische Zufuhren dominierten: Tenroy, Elstar, Boskoop und Jonagold bildeten die Basis des Angebotes. Hinzu kamen viele weitere Varietäten wie Rubinette, Cox Orange oder erstmalig auch Santana. Italien und Frankreich beteiligten sich fast ausschließlich mit gelegter Ware: Italien schickte vorrangig Royal Gala und Granny Smith, Frankreich Elstar und Gala. Die Unterbringungsmöglichkeiten waren für die ausgedehnten Zuflüsse zu klein, sodass eine Räumung nicht uneingeschränkt klappte. Daher sanken die Bewertungen summa summarum ab. Die Importe aus Übersee verschwanden zusehends: Neuseeländische, chilenische und südafrikanische Produkte verteuerten sich mengeninduziert ab und an. In Frankfurt verkaufte man neuseeländische Braeburn zu 19,50 € je 18-kgKarton. Südafrikanische Jazz kosteten dort maximal 26,- € je 12,5-kg-Karton. Die Kondition überzeugte nur noch selten und die Chargen generierten kaum Beachtung.
Pflaumen
Inländische Offerten prägten die Szenerie: Hauszwetschge, Top, Cacaks Fruchtbare, Hanita und Elena dominierten. Fellenberg, Presenta und Ortenauer gewannen an Bedeutung. Zudem gab es viele weitere Varietäten. In dem breitgefächerten Sortiment spielten Importe eine immer kleinere Rolle. Stanley aus Osteuropa verloren an Einfluss und wurden mancherorts mit Vergünstigungen veräußert. In München verkaufte man bosnische Stanley hauptsächlich an Bäckereien, die mit der gut steinlösenden Ware sehr zufrieden waren. Italienische, spanische und französischen Chargen hatten allerhöchstens ergänzenden Charakter. In Hamburg trafen Hauszwetschgen aus der Schweiz zu 16,- € je 10-kg-Kollo ein. Die Notierungen entwickelten sich ziemlich uneinheitlich: In Frankfurt kletterten sie ab Mittwoch sukzessive nach oben. In Hamburg hingegen war das Interesse zu schwach, sodass die Vertreiber ihre Aufrufe senken mussten, um das Geschäft zu beleben. München berichtete von stabilen Preisen, was auf einer bedarfsgerechten Verfügbarkeit basierte. Auch in Berlin verzeichnete man meist unveränderte Bewertungen.
Zitronen
Spanische Artikel bestimmten vor südafrikanischen und argentinischen das Geschehen. In Hamburg litten die argentinischen und in Berlin die spanischen Produkte unter konditionellen Problemen, was sich aber nicht negativ auf deren Preise auswirkte. Die Nachfrage war generell nicht besonders stark und konnte ohne Anstrengungen gedeckt werden. Die Notierungen blieben häufig konstant, lediglich in Berlin bröckelten sie ein wenig ab. Dort tauchten auch Früchte aus Bolivien auf. In Frankfurt indes trafen zum Wochenende hin erste chilenische Abladungen ein.
Bananen
Zum einen intensivierte die Wetterabkühlung das Interesse. Da die Zugänge aus den Reifereien jedoch relativ hoch ausfielen, konnten keine Verteuerungen etabliert werden. Zum anderen war die Bereitstellung fortwährend derart dosiert, dass trotz eines unaufgeregten Verkaufes für das gesamte Sortiment leichte Preisanhebungen realisiert wurden. Verschiedentlich verharrten die Bewertungen aufgrund eines mehr oder minder impulslosen Geschäftes auf einem unveränderten Level.
Salat
Eissalat stammte überwiegend aus Deutschland, niederländische Zugänge traten nur punktuell und in kleinen Mengen auf. Bei einem unaufgeregten Handel verharrten die Notierungen meist auf dem bisherigen Niveau. Örtlich kletterten sie nach oben, in Hamburg etwa kurz vor dem Wochenende. Einheimischer und belgischer Kopfsalat wurde in einem steten Rahmen abgesetzt. Das Interesse konnte problemlos gestillt werden. Bloß in Frankfurt kam es zu Verteuerungen bei den Importen. Ansonsten war entweder das Angebot zu umfangreich oder der Kundenzugriff zu gering, um ansteigende Preise durchzudrücken zu können. Die Bewertungen von Bunten Salaten ließen keinen klaren Trend erkennen: In München veränderten sie sich nicht, in Hamburg zogen sie an und in Frankfurt sanken sie ab. Belgischer Feldsalat war zu üppig vorrätig und verbilligte sich in Frankfurt daher auf 7,- bis 7,50 € je kg-Kiste. Inländische Endivien wurden in Hamburg zu wenig beachtet und vergünstigten sich deswegen.
Gurken
Bei den Schlangengurken hatte sich die Verfügbarkeit der einheimischen, niederländischen und belgischen Chargen begrenzt. Dies wirkte sich aber nicht grundlegend auf die Preise aus. Dennoch schwankten die Notierungen, abhängig von der Qualität und dem Bedarf. In Frankfurt vergünstigten sich die belgischen Partien, was sich positiv auf deren Unterbringung niederschlug. In Hamburg wurden die niederländischen und deutschen Artikel billiger, da das Sortiment zu groß war. Dies betraf insbesondere kleinere Kaliber. In München und Berlin näherten sich die Bewertungen der drei Herkünfte aneinander an. Die Abladungen von Minigurken aus Deutschland und den Niederlanden verminderten sich summa summarum. In Frankfurt hoben die Vertreiber daraufhin ihre Forderungen an. Der Verkaufszeitraum von Schmorgurken wurde in Berlin abgeschlossen: Die regionalen Erzeugnisse kosteten letztlich 2,- bis 2,50 € je kg.
Tomaten
Obwohl sich die Anlieferungen eingeschränkt hatten, fiel die Versorgung noch zu umfangreich aus. Quasi alle Varietäten vergünstigten sich daher. Speziell die Preise von Rispenware sackten ab, doch auch Fleischtomaten, Kirschtomaten und Runde Tomaten mussten Vergünstigungen über sich ergehen lassen. Das Interesse war für das Angebot einfach zu schwach. Die einheimischen Offerten konnten sich den Verbilligungen ebenso nicht entziehen, hier bröckelten die Notierungen aber später als bei den niederländischen und belgischen Ankünften. Danach beschleunigte sich die Vermarktung immerhin etwas. Italienische Früchte kamen über einen abrundenden Charakter nicht hinaus.
Gemüsepaprika
Niederländische Zufuhren herrschten vor, von der Bedeutung her folgten türkische und polnische. Produkte aus Belgien, Spanien und Ungarn ergänzten das Geschehen. Inländische Abladungen waren nur selten und punktuell zu sehen. Die Geschäfte gestalteten sich recht uneinheitlich und dementsprechend entwickelten sich auch die Bewertungen. Mal stiegen diese an, mal sanken sie ab, je nach Verfügbarkeit und Nachfrage. So hoben die Vertreiber in Hamburg die Forderungen für die gelben und roten Erzeugnisse aus den Niederlanden beispielsweise an, während sie die für die grünen Artikel reduzieren mussten. In München und Berlin schwankten die Notierungen jeweils sehr stark. In der Hauptstadt griffen die Kunden dann lieber bei den polnischen Importen zu, die preisstabiler waren.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 35/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 03. September 2020