Die Forscher an der Universität von Gent (UGent) haben erstmals gezeigt, dass die Resistenz von Honigbienen gegen Viren genetisch bestimmt wird. Bienen sind für unsere Lebensmittelversorgung ausschlaggebend: etwa drei von vier Lebensmittelerträgen sind von Bestäubung abhängig. "Das wirft neues Licht auf die Gewinnung widerstandsfähiger Honigbienen, sagte Dirk de Graaf, Professor der UGent und Gründer der Plattform Honeybee Valley.
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"Heute liegt der Fokus ganz auf der Kontrolle der Varroa-Milben-Krankheit, sowohl in der Praxis als auch Forschung. Unsere Ergebnisse zeigen, dass bessere Bemühungen gemacht werden müssten, um virusresistente Bienenstöcke zu züchten", sagte Dirk de Graaf, Professor an der UGent, der die Studie leitet.
In Zusammenarbeit mit Wageningen University and Research wurde eine Vererbungsbewertung vorgenommen, mit der gezeigt werden konnte, dass der Virusstatus des Eies teilweise genetisch bestimmt wird, und somit, dass bestimmte Blutlinien dazu bestimmt sind, wenige oder keine Viren zu tragen. Die Forscher nannten die Erbeigenschaft "Unterdrückung der Virusinfektion in dem Ei" (suppressed in ovo virus infection) oder kurz SOV.
Die Forscher in Gent konnten dann zeigen, dass die SOV-Eigenschaft einen begünstigenden Effekt auf die Virusbelastung der Population als Ganzes hat. Die Nutzung der SOV-Eigenschaft bei der Selektion für virusresistenten Stöcke und die Kombination dessen mit Varroa-Resistenz ist ohne Zweifel ein wichtiger Hebel, um "resistente Bienen zu haben, die ohne Intervention des Bienenzüchters überleben können", sagte De Graaf.
Die UGEnt will ein Befruchtungsstadium entwickeln, wo das Zusammenbringen mit SOV-postiven Blutlinien möglich ist, um diese günstige Eigenschaft unter flämischen Bienenvölkern weiter zu verbreiten.
Die Ergebnisse der Forscher der UGent wurden in dem wissenschaftlichen Journal "Scientific Reports" veröffentlicht.
Quelle: Vilt.be
Veröffentlichungsdatum: 07. September 2020