Bayer startet die abschließenden groß angelegten Versuche vor der Markteinführung mit Tomaten des Typs Roma. Versuche beginnen im September in Mexiko mit zwei Sorten von Roma-Tomaten, die wenig oder keine Krankheitssymptome zeigen. Diese sollen den Landwirten dabei helfen, auf das Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV), auch „Jordan-Virus“ genannt, zu reagieren.
Bayer testet zwei Sorten von Roma-Tomaten in Versuchen zur Prüfung auf das Vorhandensein des Jordan-Virus. Foto © Bayer AG
Bei den Versuchen, die Ende dieses Monats beginnen, wird es um zwei Sorten von Tomaten des Typs Roma gehen, die eine mittlere Resistenz gegen das Jordan-Virus aufweisen. Der Resistenz-Typ, den Bayer bei diesen Sorten beobachtet hat, wird allgemein als „symptomloser Träger“ bezeichnet, bei dem die Kulturpflanze trotz des Vorhandenseins von Viruspartikeln nur wenige oder keine Symptome des Virus im Blatt und/oder in der Frucht zeigt, sollte sie vom Virus infiziert werden. Die Aufnahme von ToBRFV in die Liste von Erregern bei Tomaten wurde auf der Septembertagung des Internationalen Saatgutverbandes diskutiert.
ToBRFV wurde erstmals 2014 beobachtet und verbreitete sich rasch in verschiedenen Gebieten der Welt. Diese Viruskrankheit, die Tomatenpflanzen befällt, stellt eine Herausforderung für die Landwirtschaft dar, da sie sehr leicht durch viele Übertragungswege wie landwirtschaftliche Werkzeuge und Geräte, Hände der Arbeiter, Pflanzen, Wasser, Boden und Menschen übertragen werden kann.
„ToBRFV kann Tomatenkulturen schnell vernichten. Deshalb hat Bayer an der Entwicklung eines Produkts gearbeitet, das den Landwirten helfen soll, diese Krankheit zu bekämpfen“, sagte J.D. Rossouw, Leiter der Forschung und Entwicklung im Bereich Gemüsesaatgut bei Bayer. „Bayer nutzte globale, funktionsübergreifende Teams und unsere umfangreiche Forschungs- und Entwicklungspipeline, um eine Lösung anzubieten, die den Landwirten den Umgang mit den täglichen Herausforderungen erleichtern soll. Unsere Forschung wird bei verschiedenen Tomatensorten fortgesetzt mit dem Ziel, den Landwirten so schnell wie möglich weitere innovative Resistenzen zur Verfügung zu stellen“, so Rossouw.
Im Anschluss an diese Versuche geht Bayer davon aus, dass die Produkte 2021 in Mexiko kommerziell vermarktet werden können und später auch auf anderen wichtigen Märkten weltweit angeboten werden.
Das ToBRFV-Resistenzprogramm ist Teil unseres Engagements für Health for All, Hunger for None. Es ergänzt das SHIELD-Programm des Unternehmens, einen umfassenden Ansatz, um Landwirte auf der ganzen Welt in jeder Anbausaison mit sauberem Saatgut zu versorgen. Seit mehr als zehn Jahren liegt der Schwerpunkt von SHIELD auf der Prävention, dem Nachweis und der Eliminierung von Krankheitserregern in unseren eigenen Produktions- und Verarbeitungsstätten sowie in den Produktions- und Verarbeitungsstätten Dritter für die Gemüsesaatgut-Marken Seminis und De Ruiter.
Das SHIELD-Programm bezieht zudem führende Best Practices in die Saatgutproduktion und -versorgung ein. Zusätzlich zu den strikten Produktionsprotokollen, die unabhängig von der Anbauumgebung (Freiland oder unterschiedliche Gewächshaustypen) gelten, hat Bayer stets strenge Testmaßnahmen in Übereinstimmung mit den Richtlinien der International Seed Health Initiative (ISHI) und den jeweiligen nationalen Gesetzen durchgeführt und wird dies auch weiterhin tun. Dazu gehört auch die Prüfung unseres Saatguts auf ToBRFV, bevor es an die Kunden ausgeliefert wird.
Quelle: Bayer AG
Veröffentlichungsdatum: 16. September 2020