Beeren boomen – das gilt auch für die Königin der Beeren – die Erdbeere. Flächen- wie auch mengenmäßig hat sie weltweit die Spitzenposition inne. Aber nicht in jedem Land stehen die Zeichen auf Expansion. Wo wächst die Produktion? Und wo nicht? Wie entwickeln sich die Handelsströme?
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Antworten auf diese Fragen finden Sie in der kürzlich erschienenen Chartsammlung AMI Market Charts Strawberry. Denn bei einem beachtlichen Produktionswachstum von 40 % in den Jahren 2008 bis 2018, heißt es den Markt im Blick zu behalten.
Laut FAO wurden im Jahr 2018 weltweit rund 8,3 Mio. t Erdbeeren geerntet. So groß war die Erntemenge noch nie zuvor. Ausschlaggebend war das starke Wachstum Chinas, dem größten Produzenten weltweit. Denn mit steigender Kaufkraft wird die Nachfrage nach Frischobst und Beeren seit Jahren gepusht. Außerdem gilt China global als einer der führenden Lieferanten von tiefgekühlten Erdbeeren. Mexico und die Türkei haben sich auf den Export von frischen Erdbeeren spezialisiert. Hier war die Erschließung neuer Märkte Antrieb für das Wachstum. Entgegen dem Trend schwimmt die USA. Flächeneinschränkungen standen zuletzt an, wobei ein Teil des Produktionsrückgangs durch ertragsreichere Sorten kompensiert wurde.
In Europa tut sich was
Spanien hat in Bezug auf Erdbeeren in Europa die Nase vorn. Nicht nur hinsichtlich Produktion und Export, gleiches gilt für den Pro-Kopf-Verbrauch. Nach der desaströsen Saison im Jahr 2014, reagierte Spanien mit einer Flächenreduktion. Das geht jedoch nicht mit einem Rückgang der Exportmengen einher. Denn Spanien importiert nun im stärkeren Maße Erdbeeren aus Marokko. Diese sind teilweise für den Reexport bestimmt. Ebenso werden nun ertragsreichere Sorten angebaut.
Italien wie auch Frankreich ziehen sich seit Jahren aus dem Exportgeschäft zurück und fokussieren sich seitdem stärker auf den Inlandsmarkt. Italiens Erdbeerimporte gehen seitdem nach oben, da auch der Appetit der Italiener zuletzt stieg.
In Osteuropa ist Polen tonangebend. Als wichtigster Lieferant von tiefgekühlten Erdbeeren, spiegelt sich die negative Entwicklung der Inlandsernte in den Exporten wider. Jüngst zeigt sich, ein stärkerer Handel zwischen Polen und der Ukraine. Polnische Verarbeitungsunternehmen importierten zuletzt ukrainische Erdbeeren durch ihren Preisvorteil im stärkeren Umfang.
In Deutschland selbst setzt sich der Strukturwandel fort. Der Freilandanbau verliert, dafür gewinnt der geschützte Anbau an Boden. Mittlerweile stammt rund ein Fünftel aller in Deutschland produzierten Erdbeeren aus dem Hochtunnel oder dem Gewächshaus.
Das sind nur einige Beispiele, wie sich die Produktionsländer von Erdbeeren in den vergangenen Jahren aufgestellt haben.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 15.09.2020)
Veröffentlichungsdatum: 16. September 2020