Es herrschen insbesondere in der Küstenregion sehr gute Rodebedingungen, die Erde hat noch etwas Feuchtigkeit. Die Qualität der Knollen ist gut. Teils fehlt es an Ertrag. Unter Beregnung und in Abhängigkeit von der Sorte sind jedoch bislang auch überdurchschnittliche Erträge erzielt worden.
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Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 38 KW 2020 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Auffällig sind die hohen Stärkegehalte sowohl bei den für die Stärkeproduktion angebauten Sorten als auch bei den Speisesorten. Einkellerungsaktionen ab Hof laufen vielerorts erst Anfang Oktober an. Mit den Handelsketten geplante Einkellerungsaktionen wurden wegen der hochsommerlichen Temperaturen teils verschoben. Für normale Ware sind mit dem LEH zum Teil bis Anfang Oktober stabile Preise ausgehandelt worden. Für Speiseware, die direkt vom Feld zum Packen geliefert wird, bleiben die Preise auf dem Vorwochenniveau. Für Feldware, welche direkt ins Lager geht, sind die Preise leicht rückläufig mit der Aussicht auf Lageraufschläge. Die Schälkartoffelpreise sind unter Druck, halten jedoch noch knapp das Vorwochenniveau.
Brandenburg
Die Erzeugerpreise für Speiseware, welche direkt vom Feld kommend abgepackt wird, bleiben überwiegend auf dem Vorwochenniveau. Für Ware, welche beim Packer für die Einlagerung bestimmt ist, wird aktuell deutlich weniger gezahlt. Lageraufschläge bleiben als Option. Die Qualität der Speiseware aus der Region ist gut, die Knollengröße passt. Es wird teils von großen Ertragsschwankungen berichtet. Die Landwirte sind voll in der Einlagerungsphase, derzeit wird wegen der Hitze in den frühen Morgenstunden gerodet. In der kommenden Woche laufen Einkellerungsaktionen ab Hof an. Für 25 kg Säcke werden dann 8 Euro gefordert. Im LEH laufen ebenfalls Werbeaktionen an. Es wird jedoch überwiegend in dieser von Hochsommertemperaturen geprägten Woche von schwachem Absatz gesprochen. Die Preise für Schälkartoffeln verharren auf dem Vorwochenniveau.
Sachsen
Bei Temperaturen um die 30°C wird das Roden in Abhängigkeit von der Bodenart beschwerlich. Aber auch Transport und Einlagerung sind bei der Hitze problematisch. Die Knolle kommt in Keimstimmung. Die Kartoffelqualität ist schwer zu halten. Nach Plan der Handelsketten laufen hier und da Einkellerungsaktionen an. Der Absatz ist momentan jedoch kräftig zurückgegangen. Bei dieser Witterung werden Kartoffeln vom Endverbraucher kaum nachgefragt. Die Erzeugerpreise sind teils leicht zurückgegangen. Für ungewaschene Ware für die Einlagerung liegen die Preise zum Teil deutlich niedriger. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Vorwochenniveau.
Sachsen - Anhalt
Die Kartoffelernte ist bei den aktuell hochsommerlichen Temperaturen insbesondere auf den schweren Böden sehr schwierig. Wer aus Zeitdruck ernten muss, tut es so sanft wie möglich. Andere Erzeuger setzen die Ernte aus, einige haben noch nicht angefangen mit dem Roden. Die Erzeugerpreise für Speiseware sind zum Teil weiter zurückgegangen, teils sind sie stabil geblieben. Für ungewaschene zur Einkellerung bestimmte Speisekartoffeln werden Erzeugerpreise von 5 bis 8 EUR/dt genannt. Der Absatz im LEH und im Discounter verläuft in ruhigen Bahnen. Werbeaktionen des LEH mit Preisen von unter 2 EUR für 7,5 kg sollen den Markt beleben. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der Vorwoche.
Thüringen
Die Einkellerungszeit hat begonnen. Bei den derzeit hochsommerlichen Temperaturen wird häufig nur in den frühen Morgenstunden gerodet. Vereinzelt wird mit der Einlagerung noch abgewartet. Die Erzeugerpreise für Standardware sind teils stabil, teils leicht rückläufig. Für ungewaschene zur Einkellerung vorgesehene Speiseware werden Preise von 8 EUR/dt genannt. Erste Einkellerungsaktionen laufen zum kommenden Wochenende im Lebensmitteleinzelhandel an. Die Nachfrage nach Speiseware im LEH und im Discounter ist aktuell schleppend. Die Schälkartoffelpreise bleiben stabil auf dem Niveau der vergangenen Woche.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 22. September 2020