Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im August 2020 im Durchschnitt 6,8 % niedriger als im August 2019. Gegenüber dem Vormonat Juli 2020 sanken sie um 2,5 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, gingen die Preise für pflanzliche Produkte innerhalb eines Jahres insgesamt um 5 % zurück. Im Vergleich zum Juli 2020 waren es -5,7 %.
Bildquelle: Shutterstock.com
Preise für Kartoffeln besonders stark gesunken – Obst wurde teurer
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln waren im August 2020 so niedrig wie lange nicht mehr. In den Jahren 2018 und 2019 kam es durch Trockenheit und Schädlingsbefälle zu Ernteausfällen, die zu steigenden Preisen führten. Seit einigen Monaten sinken die Erzeugerpreise wieder. Ein Grund dafür dürfte sein, dass der Absatz von Pommes frites und Schälkartoffeln, die vor allem in der Gastronomie verwendet werden, coronabedingt niedrig ausfiel. Zudem bringt aktuell die neue Ernte ein weitaus größeres Angebot auf den Markt. So kam es im August 2020 im Vergleich zum August 2019 zu einem Preisrückgang um 45,4 %.
Im Gegensatz dazu stiegen die Erzeugerpreise für Obst von August 2019 bis August 2020 um 28,7 %, seit dem Vormonat blieben sie jedoch mit einem Plus von 0,2 % annähernd stabil. Der Frühjahrsfrost führte dazu, dass weniger Äpfel geerntet werden konnten als erwartet. Dies dürfte ein wichtiger Grund dafür sein, dass die Preise für Tafeläpfel im August 2020 um 17,9 % gegenüber August 2019 gestiegen sind. Besonders bemerkenswert ist der Preisanstieg bei Erdbeeren. Sie waren um 48,8 % teurer als ein Jahr zuvor. Hier liegt es nahe, dass sich die Auswirkungen der Corona-Krise in Form gestiegener Erntekosten durch den Ausfall von Saisonkräften und höherer Kosten für den Gesundheitsschutz zeigen.
Quelle: Destatis
Veröffentlichungsdatum: 14. Oktober 2020