Birnen: Italien bestimmte mit Abate Fetel, Santa Maria und Williams Christ die Szenerie. Deutschland spielte mit Alexander Lucas, Williams Christ und Conference eine bedeutende Rolle. Erste einheimische Novembra kosteten in Hamburg 1,20 € je kg.
Bildquelle: Shutterstock.com
Aus der Türkei wurden neben den schon länger etablierten Santa Maria inzwischen auch Deveci angeliefert, für die man in der Hansestadt 6,75 € je 3,5 kg bezahlen musste. Die Niederlande schickten überwiegend Conference und Gellert, Belgien nach einer Pause wieder Durondeau. Das Interesse wurde ohne Anstrengungen gestillt; es fiel nicht besonders stark aus. Veränderungen hinsichtlich der Bewertungen waren eine Seltenheit, denn solange die Qualität der Früchte überzeugte, waren die Vertreiber nicht zu einer Modifikation ihrer Aufrufe gezwungen.
Tafeltrauben
Die Versorgung wuchs offensichtlich an: Italienische Italia, Crimson Seedless und Michele Palieri bildeten das Fundament des Angebotes. Regal Seedless gleicher Herkunft kosteten in Frankfurt 2,80 bis 2,90 € je kg und Sugraone bis zu 4,20 € je kg. Die organoleptischen Eigenschaften türkischer Sultana und Crimson Seedless hatte sich verbessert, was sich positiv auf deren Umschlag auswirkte. Griechische Thompson Seedless und Crimson Seedless verbilligten sich verschiedentlich. Generell konnte der Bedarf mühelos befriedigt werden, da sich die Zufuhren kräftig ausgedehnt hatten. Punktuell beeinträchtigten allerdings Rückläufer aus dem LEH die Geschäfte am Platz, da sie zu sehr niedrigen Preisen abgewickelt werden mussten. In Hamburg tangierten erste brasilianische Importe gar nicht den Markt, da sie direkt an den LEH weitergeleitet wurden. In Berlin verteuerten sich französische Muscat de Hambourg, da sie inzwischen in Winterpacks offeriert wurden.
Zitronen
Spanische Chargen dominierten vor türkischen und südafrikanischen. Die Anlieferungen wuchsen kräftig an und überragten die Nachfrage. Vergünstigungen mussten also her, wenn man Bestände vermeiden wollte. Die südafrikanischen Artikel konnten bezüglich ihrer Qualität nicht durchgängig überzeugen und generierten daher nicht immer genügend Beachtung. Mit einer Ausweitung der türkischen Abladungen wird gerechnet: Enterdonato sollen demnächst auch in Hamburg auftreten.
Bananen
Die bereitgestellten Mengen harmonierten für gewöhnlich genügend mit den Absatzmöglichkeiten. In der Folge bewegten sich die Bewertungen daher meistens in den bisherigen Spannen. Ein eher reges Interesse stützte diesen Prozess, indem es auch üppigere Anlieferungen aus den Reifereien hinlänglich abfließen ließ. Örtlich verteuerte sich die Premiumware, während sich anderswo die Drittmarken aus Costa Rica und Panama vergünstigten. Lokal musste wegen einer abgeschwächten Order das gesamte Sortiment billiger abgegeben werden. Vielfach konzentrierten sich die Kunden auf den Sektor der Zweit- und Drittmarken. Gelegentlich drängten gelbe Offerten zu einem schnellen Verkauf. Rückläufer mit Fair-Trade-Siegel hatten keine signifikanten Auswirkungen auf das Marktgeschehen, da sie bloß vereinzelt eintrafen.
Blumenkohl
Es war ein zweigeteiltes Geschehen zu beobachten: Auf der einen Seite schränkte sich die Verfügbarkeit so stark ein, dass der Bedarf nicht gedeckt werden konnte. Die Preise kletterten daraufhin nach oben, was wiederum den anschließenden Umschlag ausbremste. Auf der anderen Seite stand so viel Ware bereit, dass eine Räumung nicht gelang und sich Überhänge bildeten. Vergünstigungen sollten diese verhindern und die Geschäfte beleben, was aber nicht durchgängig gelang. Insgesamt herrschten einheimische Partien vor. Spanische, niederländische und belgische Abladungen ergänzten. In Berlin schoben sich die polnischen Erzeugnisse langsam in den Vordergrund: Sie ließen hinsichtlich ihrer Qualität keine Wünsche offen und waren zudem günstiger als die inländischen Chargen.
Salat
Bei Kopfsalat überwogen inzwischen die belgischen Offerten. Diese wurden in Frankfurt mit einer weiten Preisspanne vermarktet, hervorgerufen durch eine divergierende Güte. In München verteuerten sich die Importe aus Belgien mengeninduziert. In Hamburg hingegen wurden sie billiger, da sich die Unterbringungsmöglichkeiten verringert hatten. Bei Eissalat bildeten mittlerweile die spanischen Anlieferungen die Basis des Sortimentes, sie hatten die inländischen von der Spitze verdrängt. Niederländische und polnische Zuflüsse komplettierten die Geschäfte. Der Handel verlief in ruhigen Bahnen. Punktuell ließen sich leichte Verteuerungen etablieren, örtlich mussten die Vertreiber aber auch Vergünstigungen gewähren. Die Notierungen von Bunten Salaten aus dem Inland kletterten oftmals in die Höhe. Die italienischen Artikel überzeugten bezüglich ihrer Qualität nicht durchgängig. Die Bewertungen von Feldsalat veränderten sich nicht wesentlich. Italienische und inländische Endivien verbilligten sich in Hamburg angebotsbedingt. In München stießen die einheimischen Produkte auf vermehrten Zuspruch.
Gurken
Spanische Abladungen dominierten. Von der Bedeutung her folgten belgische, einheimische und niederländische Partien. In München tauchten sehr leichte Artikel aus Griechenland auf. Die Verfügbarkeit wuchs an, vor allem die Präsenz der spanischen Artikel dehnte sich augenscheinlich aus. Die Nachfrage konnte damit nicht immer Schritt halten. Bestände waren unausweichlich. Die Händler senkten ihre Forderungen, um die Abwicklung zu beschleunigen. In Hamburg sorgten Werbeaktionen des LEH für fallende Notierungen am Platz. In Köln und München verharrten die Bewertungen meistens auf ihrem bisherigen Niveau: Das Angebot harmonierte hinreichend mit dem Bedarf und die Qualität überzeugte.
Tomaten
Vorrangig standen niederländische und belgische Anlieferungen bereit. Italien, Spanien und Marokko ergänzten die Warenpalette. Wenige türkische und einheimische Partien rundeten sie ab. In Frankfurt tauchten zum Wochenende hin erste französische Rispenofferten auf. Das Sortiment war sehr vielfältig. Die organoleptischen Eigenschaften ließen nur sehr selten Wünsche offen. Die durchaus freundliche Nachfrage konnte meistens befriedigt werden. Dennoch zogen die Notierungen oftmals an, da sich die Eingangsforderungen erhöht hatten. Lediglich Runde Tomaten vergünstigten sich punktuell, da sie zu wenig Beachtung generierten. In Hamburg verteuerten sich belgische Fleischtomaten auf bis zu 16,- € je 7-kg-Karton.
Gemüsepaprika
Spanische Produkte herrschten vor und bauten ihre Bedeutung weiter aus. Niederländische, türkische und belgische Abladungen ergänzten das Sortiment. Das Interesse war durchaus freundlich und konnte ohne Anstrengungen gestillt werden. Infolge der angewachsenen Verfügbarkeit tendierten die Notierungen auf den meisten Märkten abwärts. Hinzu kamen qualitative Unsicherheiten, die die Bewertungen selbstredend negativ beeinflussten. Sehr wenige einheimische Partien konnten in Frankfurt flott untergebracht werden, obwohl sie relativ teuer waren.
Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.
Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 43/ 20
Copyright © fruchtportal.de
Veröffentlichungsdatum: 29. Oktober 2020